Beim Dating, allen voran dem Online-Dating, gibt es viele Situationen, die einen zur Weißglut treiben können. Das unverbindliche „Immer-mal-melden“ gehört dazu – dieses fiese Phänomen gibt es schon, solange es (Online-)Dating gibt. Wie es sich äußert, darüber erhält man im Netz auf – zig Seiten Auskunft. Vor allem Frauen klagen über dieses Gebaren, das man „früher“ schlicht „auf die Warmhalteplatte setzen“ nannte.

„Warmhalteplatte“ wird Dating-Trend

Stöbert man heute durchs Web, erfährt man, dass man für dieses Verhalten heutzutage das Wort „Benching“ benutzt. Es kommt aus dem englischen und bedeutet soviel, wie „auf der Wartebank sitzen“. Wahrscheinlich ist diese Trend-Sprache den meisten Frauen, die daten, gar nicht bekannt, aber egal, ob nun „Benching“ oder „Warmhalteplatte“ – verhasst ist dieses Gebaren seit jeher.

Und – es ist tatsächlich ein Phänomen, das eher in der Welt der Dates im Internet zuhause ist.

Das liest sich aus den – oben schon erwähnten – Internetpostings in Frauen-Foren und sozialen Netzwerken heraus und ich habe es auch selbst schon erlebt, auch viele Freundinnen von mir wurden damit konfrontiert. Der Ablauf der Operation „Warmhalteplatte“ gestaltet sich meist wie folgt:

Man lernt sich online, in einer Singlebörse, kennen, auf Mails und Telefonate folgt ein Treffen. Oft ist es – wenn sich die „Warmhalteplatte“ anschließt – so, dass nur einer der beiden Date-Kandidaten vom anderen total angetan ist. Was man bzw. FRAU aber in dem Moment logischerweise noch nicht weiß.

Viele halten Dating-Partnerin warm, obwohl es nicht passt

Der andere spielt das Spiel mit (die wenigsten sagen am Abend des ersten Dates ehrlich, dass es nicht passt!), viele Menschen, Männer wie Frauen, sind in Sachen Dating auch oft noch so fies, dass sie zwar schon beim ersten Treffen spüren, dass es nicht passt, aber am Ende des Treffens unverhohlen den Eindruck machen, dass sich ein weiteres Date anschließt.

Bei vielen ist es Verlegenheit, wenn derjenige, der Feuer gefangen hat, danach fragt, aber nicht wenige sprechen ein erneutes Treffen von sich aus an, auch wenn der Funke nicht übergesprungen ist.

Das schürt natürlich beim anderen Hoffnung – zumindest mehr als ein lapidares „Wir telefonieren“, was – das dürfte sich herumgesprochen haben – eher ein Synonym für „man sieht und hört sich nie wieder“ sein dürfte.

Ist man also so verblieben, dass man sich wiedersieht und ist „Benching“, oder besser gesagt: die gute alte „Warmhalteplatte“ im Spiel, geht der Kontakt meist in einer Form weiter, die denjenigen, der sich ernsthaft in den Datepartner verguckt hat, nahezu in den Wahnsinn treibt. Meist ist es so, dass der andere erst mal tagelang überhaupt keine Anstalten macht, von sich hören zu lassen. Will man die Sache dann schon ad acta legen, kommt eine dürre Nachricht. Meist unverbindlich, so im Stil von „na – wie geht’s Dir?“.

Melden wie aus dem Nichts gehört leider dazu

Der Empfänger der Nachricht ist dann natürlich augenblicklich im Glückszustand und schiebt das späte Melden gern mal auf andere Umstände, die ein früheres Signal nicht zugelassen haben.

Dem ist aber natürlich nie so. Denn das Spiel wird von nun an so weitergehen.

Antwortet man demjenigen, der das  „Benching“-Spiel betreibt“ (viele tun das sofort), kann man davon ausgehen, dass es wieder Tage oder gar Wochen dauert, bis das nächste Signal, eine Antwort, kommt.

Leute nun, die sehr verliebt in den anderen sind, greifen in solchen Situationen schnell selbst mal zum Hörer und versuchen das Objekt ihrer Begierde anzurufen. Meist ohne Erfolg. Es wird dann eben nicht ran gegangen.

Oft ist man in diesem Punkt mit seinem Latein am Ende. In solchen Situationen entstehen dann die vielen Internetpostings im Stil von „er meldet sich nur sporadisch – was tun?“.

Diejenigen, die hier entsprechend Rat im anonymen Netz suchen, bekommen dann auch eigentlich immer dieselben Antworten, die auch völlig richtig sind und da lauten: „Finger weg – das Spiel einfach nicht mehr mitspielen!“. Denn – egal, warum der andere das macht – es dürfte klar sein: echtes Interesse besteht bei Menschen, die so handeln, nicht!

Warum Menschen so handeln, ist nicht ganz klar

Warum manche die „Warmhalteplatte“-Schiene fahren, dürfte auf ewig unergründlich sein, aber hier herum zu grübeln, weshalb das so ist, führt zu nichts. Manche Leute wollen sich den anderen in der Tat nur warmhalten (warum auch immer), oft sind auch andere Frauen im Spiel. Diese Masche wird ja auch anderweitig gefahren, dann meist nur nicht mit so einer offensichtlichen „Warmhalteplatte“-Strategie. Obwohl nichts anderes dahinter steckt.

Zum Beispiel dann, wenn jemand nach einem Date zwar weitere Dates – und oft auch eine Beziehung – folgen lässt, aber sich parallel mit anderen Personen verabredet.

Viele Frauen, mit denen wir im Rahmen unseres Magazins zu tun haben, berichten hier die haarsträubendsten Stories!

Insofern: gerät man beim Online-Dating an eine Person, die so, wie beschrieben, verfährt, sollte man auf die selten eintrudelnden Nachhrichen oder Anrufe nicht reagieren. Der andere hat kein ernsthaftes Interesse und Punkt! Man darf sich da nichts schön reden, auch wenn man sich rasend in den anderen verliebt hat.

Solche Leute am besten blocken

Für den anderen ist man ohne Bedeutung, womöglich erinnert er sich in ferner Zukunft nur an einen, wenn er, nach einem feuchtfröhlichen Abend, das Telefonbuch seines Smartphones durchscrollt,  um vielleicht die Nacht mit einem One-Night-Stand ausklingen zu lassen.

Auch so agiert man(n)cher – ist ja nichts Neues. Gibt es alles. Dass man auf solche Leute verzichten kann, ist da doch nur logisch – oder?!

Herzlichst,

Linda-Tabea Vehlen

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