Frust beim Dating schleicht sich vor allem beim Online-Dating ein – das ist bekannt. Und die Gründe dafür sind im Web millionenfach zu finden. Es dominieren falsche Angaben, alte oder gar gestohlene Profilbilder und Lügen. Soweit so bekannt. Im Netz stieß ich dieser Tage auf einen Artikel, der in Sachen Frust beim Kennenlernen aber noch ein anderes Phänomen abbildet.
Und zwar das Daten in der falschen Liga. Sprich: wenn jemand Kontakt zu einer Person via Online-Dating sucht, die attraktiver ist, als sie oder er selbst.
Eigene Erfahrungen beim Dating reichen aus…!
In der Abhandlung wurde thematisiert, dass der Frust dadurch entsteht, dass diejenigen, die Personen anschreiben, die attraktiver sind, als sie selbst, zumeist gar keine Antwort bekommen und deshalb frustriert sind.
So weit, so nachvollziehbar.
Allerdings muss ich mich gar nicht großartig in wissenschaftliche Abhandlungen vertiefen, denn die bloße Erinnerung an eigene Dating-Erfahrungen reicht aus.
Kennenlernen: Andere Liga spielt durchaus eine Rolle
Denn: wer hier Erfahrung hat, wird zustimmen, wenn ich es wage zu behaupten, dass die andere Liga auch schon einmal etwas mit dem eigenen Dating-Verhalten zu tun hatte. Bei wohl jedem, der längere Zeit via Singlebörse datete!
Wer kennt nicht zum Beispiel die Situation, dass man via Online-Partnersuche mit einem Mann kommuniziert, den man ganz gut aussehend / attraktiv findet und sich dieses gute Aussehen beim ersten Treffen so gar nicht bestätigt. Sei es, weil er ein älteres Foto in der Singlebörse eingestellt oder sich zwischenzeitlich optisch verändert hat (Gewichtszunahme, Brille, unvorteilhafte Frisur, oder, oder, oder…. – das spielt erstmal keine Rolle).
Vor allem Frauen, die selbst sehr attraktiv sind, sind in einer solchen Situation zumeist total enttäuscht und oftmals kann der betreffende Mann diesen – von der Datingkandidatin empfundenen – Nachteil nicht wirklich durch ein charmantes, humorvolles erstes Date wettmachen.
Es wird wohl vielen Frauen, die sich bei einem solchen Date wiederfanden, bekannt vorkommen: zuhause sitzt man dann da und denkt über das Treffen nach, aber auch wenn vieles gestimmt hat und der betreffende Mann an weiteren Treffen interessiert ist: spricht der Kandidat die Single-Frau nicht auch optisch an, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie ihm einen Korb gibt und sich weiterhin nach einem geeigneten Partner umschaut.
Attraktivitäts-Level offiziell ein Tabu – aber hiermit wird ausgewählt
Das mag sicherlich alles furchtbar oberflächlich klingen und auch der Ausdruck „falsche Liga“ klingt selbstverständlich extrem abwertend, aber – ganz ehrlich! – vielen Singles oder Leute, die einst online einen Partner suchten, werden diese Erfahrung gemacht haben.
Und natürlich muss man ein solches Auswahlkriterium auch dem Gegenüber zugestehen – denn freilich greift das Ganze auch umgedreht.
Da muss man nicht mal selbst mit einem alten Foto geschummelt oder ein aktuelles Bild von sich via Photo-Shop vorteilhafter bearbeitet haben – findet der Datingkandidat die betreffende Frau nicht attraktiv (und das liegt ja bekanntlich immer im Auge des Betrachters), ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er abtaucht.
Funkstille beim Kennenlernen – falsche Liga kann reinspielen
Hier setzen dann die vielen unendlichen Geschichten á la „Er meldet sich nicht“, „Er ruft nicht an“, „Er reagiert nicht auf Nachrichten“, „Funkstille“ oder „Er ist abgetaucht“ an, von denen man tagtäglich unzählige im Web lesen kann. Meist in Frauen-Foren.
Natürlich kann das unsägliche „Nicht mehr melden“ auch zig andere Gründe haben, aber das Thema „Nicht dieselbe Attraktivitäts-Liga“ wird durchaus immer mal mit reinspielen. Natürlich gebietet es auch hier der Anstand, diskret zu signalisieren, dass es nicht passt und die meisten Datingpartner machen das auch. Aber eben nicht alle.
Und die falsche Liga kann durchaus auch ein Grund sein, warum sich fiese „Abtaucher“ nicht mehr melden.
Muss nicht, aber kann. So wie generell beim Dating – und vor allem beim Online-Dating – gilt:
„Alles kann, nichts muss und abwarten sowie cool bleiben ist immer gut!“
Man tut gut daran, sich etwas danach zu richten und nicht allzu große Erwartungen an Dates aus der Singlebörse zu haben. Umso besser, wenn alles gut läuft.
Und das kann es durchaus – auch und gerade in Sachen „Attraktivitäts-Level“. Belege dafür gibt es genug, dazu müssen Sie nur mal eine Weile in einem Café in einer Fußgängerzone Platz nehmen und die Leute beobachten, die so vorbei schlendern. Da werden eine Menge Paare dabei sein, wo einer von beiden vom Attraktivitäts-Level her in einer völlig anderen Liga spielt.
Ungleiche Paare keine Seltenheit
Aber manchmal spielt das eben keine Rolle – die Sache mit den inneren Werten kommt schon hin. Nicht immer, aber doch schon häufig. Viele ungleiche Paare, die da draußen herumlaufen, sind der Beweis dafür.
So oder so: niemand, der (Online)Dating betreibt, sollte sich in Sachen „höhere Liga“ verrückt machen lassen. Es ist ein Kriterium, an dem es scheitern könnte. So wie es bekanntlich noch viele weitere Kriterien gibt. Und dass der oder die eine attraktiver ist, als das Gegenüber beim Date, dürfte eher in die Abteilung „nicht so oft auftretendes Ausschlusskriterium“ fallen.
Wer sich in den erwähnten Artikel vertiefen will: hier ist er.
Bildnachweis: pexels.com
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