Man is sitting in bed behind his laptopEs kommt selten vor, dass mich ein journalistischer Artikel – online oder offline – ganz extrem begeistert.

Heute kam mir mal wieder ein solcher Beitrag unter die Augen und ich kann nur eines:

tausendmal „ja“ rufen ob der Zustimmung, die ich der Autorin Angelika Hager für ihre Zeilen zolle!

Denn genau so, wie sie es in ihrem Artikel (siehe hier: http://www.profil.at/articles/1431/983/377078/wie-facebook-tinder-beziehungsleben) beschreibt, ist es!

Wer schon immer der Meinung war, dass die Online-Welt nicht nur den Untergang der schönen Ausdrucksweise und Sprache sondern – natürlich!!! – auch das Lügen und Betrügen fördert, der wird sich wiederfinden in den Zeilen, die Hager auf der Internetseite profil.at veröffentlicht hat. Definitiv!

Die Online-Welt gehört heute für uns alle heutzutage dazu – ganz klar. Aber auf viele Facetten, die die – nun nicht mehr so neue – Klickwelt zutage fördert, können viele Leute, darunter auch ich, verzichten. Für andere wiederum ist es ein Eldorado, in dem sie den eigenen Unwahrheiten, Lügen und Fake-Existenzen hemmungslos frönen können. Und es freilich auch tun.

„Digitaler Irrsinn“ beschreibt Hager das, was abgeht im Netz. Vorzugsweise im zwischenmenschlichen Bereich. Für ihre Recherchen hat sie sich die „Tinder“ vorgenommen. Die Wisch-App, bei der man potentielle Partner, Liebes- oder Sexkandidaten ruck zuck aussortieren kann. Oder ebena uch nicht.

„Zeitökonomisches Selektions-Fallbeil“ nennt die Verfasserin das Prozedere bei Tinder, bei dem man(n) in der Tat ganz schnell wieder von der Smartphone-Bildfläche verschwunden ist. Auch geht sie auf das unsägliche Sprachgebaren vieler – vornehmlich sehr junger – Leute ein, die Kürzel wie „OMG“ oder „LOL“ inflationär verwenden. Wahrscheinlich in Ermangelung adäquater Schreib- und Sprachkenntnisse.

Nein, mit einem „Sprachkleid“ aus Zeiten Bertold Brechts hat das alles – wie auch im Artikel erwähnt – wohl nichts mehr zu tun!

Ebenso die Eigenschaften Empathie oder gar Anstand. Faktoren, die der Anbahnung von Beziehungen zuträglich sind. Im entfesselten Dating-Zirkus für viele Singles jedoch, die angeblich jemand festes für eine Partnerschaft suchen aber nicht mehr zu gelten scheinen.

Denn nur so erklärt sich, warum der Hilfeschrei „Er meldet sich nicht mehr“ mehrere Millionen Suchtreffer bei Google unter genau dieser Eingabe ausspuckt. Ich weiß nicht, wie das zu Zeiten unserer Großeltern gelaufen ist, als man(-n) während der Partnersuchen bzw. des Kennenlernens feststellte, der oder die passt nicht. Vor allem wenn man vielleicht noch in einem winzigen Dorf lebte. Ich gehe aber definitiv davon aus, dass die Situation mit Anstand und Stil gemeistert wurde. Heute jedoch kann man da nur sagen: weit, weit gefehlt – auf eine Erklärung oder kurze Message nach einem ersten Date, das einer von beiden nicht wiederholen möchte, warten Leute, die Online-Dating betreiben meist vergeblich.

Gerade wenn einer der beiden doch die Hoffnung auf „mehr“ hegt, kann man davon ausgehen, dass er oder sie Höllenqualen leidet, wenn das Telefon nach diesem ersten Treffen schweigt. Auch hier findet Autorin Angelika Hager in ihrem Artikel treffende Worte:

„“ganz schnell wird emotional abgekoppelt, sollte das neue „Dating-Material „zu viele Fehlermeldungen aufweisen““. Das sagt eigentlich alles!

Gut – nach einem Date ist wohl kaum jemand tief emotional involviert (wobei es auch das gibt), jedoch sollte es doch wohl nicht zu viel verlangt sein, dass derjenige, der kein Interesse an einem Wiedersehen hat, das kurz kund tut.

Per Mail oder SMS – wenn man(-n) es denn nicht persönlich über die Lippen bekommt. Was immer noch die stilvollste Art ist. Und die seltenste…

Diese Variante allerdings erfreut sich nur weniger Anhänger, was dazu führt, dass die Such-Eingabe „Er meldet sich nicht“ im Internet immer wieder herum kreiselt. Wahlweise natürlich auch mit „sie meldet sich nicht“ was sogar weit mehr Treffer in der Suchmaschine ausspuckt.

Ist dieses „Kopf in den Sand stecken“-Phänomen nun eine Folge des Internetzeitalters, des Internet-Datings oder einfach die des mangelnden Anstands? Tja, wer weiß das schon, ich schätze mal eine Mischung aus allem. Es ist eben – wie meine Überschrift schon besagt – „Dating in Zeiten von Facebook, Tinder & Co.“. Wobei mit „Co“ die unendlich vielen Singlebörsen gemeint sind.

Wo jeden Tag auf`s Neue sowohl weibliche als auch männliche Partnersuchende mit den fragwürdigen Gepflogenheiten des Online-Datings konfrontiert werden. Ich beziehe mich jetzt mal auf Portale wie parship, elitepartner usw., also Plattformen, bei denen es tatsächlich um die Anbahnung ernster (ERNSTER!!!) Beziehungen geht.

Aber leider macht es manchmal keinen Unterschied, ob man auf den erwähnten Portalen oder auf platten erotischen „Anbahnungsseiten“ unterwegs ist: der schlechte Stil ist oftmals der gleiche. Nicht, dass er auf den lockereren Seiten okay ist, aber ich denke mal, es ist eine Frage der (Erwartungs)Haltung. Sicher hat man(-n) bei einer Plattform für erotische bzw. lockere Kontakte andere Vorstellungen als auf einem Portal für (angeblich) seriös suchende Singles.

Nur leider ist eben auch da meist nichts wie es scheint.

Es regieren Oberflächlichkeit, Lug, Trug und am Ende oft das Schweigen. Da wird eine Zeit lang hin- und hergemailt und auf einmal reagiert der- oder diejenige nicht mehr. Einfach so. Gut, okay, es ist eben – wie man so schön sagt – „Internet“. Aber kann nicht hier einfach ein wenig Anstand mit rein spielen? Was ist zuviel verlangt daran, dass jemand, der einen anderen, vermeintlich interessanteren, Kontakt aufgetan hat, kurz schreibt á la „Du, ich klinke mich jetzt hier aus?!“. Oder so in der Art.

Leider aber scheint das schon zuviel verlangt. Da verwundert es nicht, dass nach dem ersten Date keine Reaktion mehr kommt und dass es für viele Frauen ein böses Erwachen gibt, wenn sich der neu kennengelernte – vermeintliche – Traummann als Online-Casanova und Paralleldater respektive Fremdgeher entpuppt. Die in Hagers Beitrag beschriebene „emotionale Abkoppelung“ lässt grüßen…!

Was aber können die Leute tun, die nicht nur ernsthaft – auch im Netz – einen Partner suchen und zudem noch etwas „alte Schule“ sprich: mit einer großen Portion Anstand ausgestattet sind?

Nicht zu suchen ist ja auch keine Lösung….Ein Ratschlag fällt hier schwer und da jede „Flirt- oder Kennenlern“-Situation total individuell ist, lautet mein Tipp: authentisch und neugierig auf den anderen sein, aber auch den gesunden Menschenverstand – dazu gehört auch eine Portion Misstrauen – walten lassen.

Sprich: wenn man merkt, da ist jemand, der einem mailt, aber das nur sporadisch und nicht am Ball bleibt: Kontakt höflich beenden. Dasselbe gilt, wenn man bemerkt, dass die Person, die man in einer Singlebörse kennengelernt hat und mit der man sich schon im intensiven Kennenlernprozess (oder sogar in einer Beziehungsauftaktphase) befindet, weiter online im Datingportal aktiv ist. Hier gilt: DAS GEHT GAR NICHT!!!

Und da muss man auch nicht fragen, warum der- oder diejenige das tut, da sollte man nur eines: sich zurückziehen. Das gilt auch, wenn man bemerkt dass der oder die Angebetete kaum oder nie zu erreichen ist oder stets zur selben Zeit anruft, das Laptop zuklappt, sobald man in die Nähe des Schreibtisches kommt oder / und !!! Achtung – Signallampe: rot !!!! er oder sie das Handy stets bei sich hat. Mit ins Bad oder sonst wo hin nimmt… Alles nicht gut…

Und für Frauen in vielen Fällen ein – absolut legitimer – Grund, sich bei uns im Fremdgeher- und Lügner-Aufdeckportal www.wen-datet-er-noch.de anzumelden. Um hier eine reale Chance auf Gewissheit zu erhalten!

Denn Leute, die untreu und unehrlich sind, die braucht man (FRAU) wie – nun ja – einen „Schuss ins Knie“! Nämlich überhaupt nicht!

In diesem Sinne,

herzlichst,

Linda-Tabea Vehlen, auf Facebook unter https://www.facebook.com/lindatabea.vehlen

Bildnachweis: Fotolia, http://de.fotolia.com/id/56699735, #56699735 – © LoloStock

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