Mit dem Streifen „Der Schlussmacher“ der am 10. Januar 2013 in die Kinos kommt, widmet sich das Filmbusiness einem ziemlich bizarren Thema: eine Beziehung durch einen gebuchten Mitarbeiter einer „Trennungsagentur“ beenden zu lassen.
Nur PR für den Film oder echte Meinung? Das fragt man sich, wenn man die Aussage des Hauptdarstellers in diesem Film, Matthias Schweighöfer, gegenüber der Zeitschrift BUNTE liest, die besagt, dass er selbst auch eine Trennungsagentur beauftragen würde.
Eine sehr befremdliche Aussage über ein noch befremdlicheres Geschäftsmodell.
Recherchiert man im Netz nach Trennungsagenturen erscheinen seltsam aufgemachte Seiten, die meiner Meinung nach nicht alle einen seriösen Eindruck machen.
Die Palette der Angebote liest sich für sensible Naturen eher abschreckend.
Vom Schlussmachen per Telefon über die Beendigung der Beziehung per Brief oder auch persönlich – die Agentur kümmert sich um alles. Selbst der Service, dass Klamotten oder Gegenstände, die noch beim (Ex-)Partner sind, von Mitarbeitern der Agentur abgeholt werden, wird angeboten.
Stellt sich die Frage, was das für Menschen sind, die eine solch` fragwürdige Dienstleistung in Anspruch nehmen?
Wahrscheinlich passt es aber zu unserer „Wegwerf-Gesellschaft“. Zu „Coffee to go“ und „Speed Dating“ gesellt sich eben auch das Trennen via gebuchtem „Schlussmacher“.
Obwohl man es gar nicht glauben möchte, dass für diese Angebote eine Zielgruppe da ist, zeigt die Realität, dass es mit Sicherheit Leute gibt, die sich genau so und nicht anders vom Partner trennen wollen.
Dass ganz viele Menschen Probleme haben mit dem „Schluss machen“ sieht man anhand der unzähligen Online-Threats, die Tag für Tag gepostet werden. Vor allem Frauen beklagen darin, dass sie per Mail oder SMS abserviert wurden.
In ganz vielen Fällen entscheiden sich Männer auch für die wohl grausamste Methode, der Beziehung – oder oft nur dem weiteren Kennenlernen ?? zu entfliehen:
sie tauchen einfach ab, melden sich nicht mehr und gehen auch nicht mehr ans Telefon.
Bleiben wir beim Verhalten männlicher „Schlussmacher“: auffällig ist, dass viele Männer, die solche Methoden zur Beendigung des Kontaktes wählen, Männer aus dem Internet, aus Singlebörsen, sind. Allerdings nicht nur. Auch Männer, die FRAU im realen Leben kennengelernt hat, spielen nicht immer fair.
Dabei handelt es sich bei derlei „Schluss-mach-Methoden“ keineswegs nur um Kurzzeit-Beziehungen oder eine Kennenlernphase.
Wie im Internet tausendfach nachzulesen ist und ich es auch aus meinem eigenen Freundinnen-Umfeld weiß, schrecken manche Männer auch nach einer mehrmonatigen Beziehung nicht davor zurück, diese per Mail oder SMS zu beenden.
Dass viele Männer (natürlich nicht alle!) feige sind, zeigt sich in solchen – für Frauen unerträglichen – Situationen ganz besonders!
Solche Typen würden wohl auch nicht mal mehr auf die Dienste einer Trennungsagentur zurück greifen.
Dass es sie aber gibt – die Trennungsagenturen – ist traurig genug, noch trauriger ist es aber, dass dieses Business offenbar auch eine Zielgruppe gefunden hat.
Der Film mit Matthias Schweighöfer zeigt damit einmal mehr, dass solche unfairen Methoden auf dem Spielfeld der zerbrochenen Liebe längst Alltag geworden sind.
Schade nur, dass ein so bekannter Schauspieler wie Schweighöfer auf diesen fragwürdigen „Trend“ noch aufspringt, indem er bekundet, dass er die Dienste einer Trennungsagentur auch privat in Anspruch nehmen würde!
Ob dies nur als platte Werbung für den Film durchgehen soll oder er wirklich so denkt, bleibt offen.
Fakt ist, dass wohl die allermeisten Frauen einen viel authentischeren Film produzieren könnten, nämlich ihre eigene Geschichte mit einem „Schlussmacher“. Und die würden garantiert nicht den Tenor haben, dass das Beenden von Beziehungen durch völlig unbekannte Menschen was positives ist!
Herzlichst,
Linda-Tabea Vehlen, auf Facebook unter http://www.facebook.com/lindatabea.vehlen?ref=tn_tnmn
Bildnachweis: Fotolia, © Daniel Coulmann #41797394
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