…oder als guter Navigator, dass man sich doch besser einen anderen Mann sucht!?
Angeregt durch ein Posting in einem Frauenforum, wo eine Frau über die Kennenlernphase klagt, möchte ich heute mal wieder dazu schreiben.
Die Verfasserin des Threads hat ein Problem, dass sie mit wohl tausenden Frauen teilt: sie würde schon in Woche zwei oder drei in der Kennenlernphase wissen wollen „wo es langgeht“. Von ihm.
Also, ob der Typ tatsächlich ernstes Interesse hegt oder eben nicht. Sie schreibt, dass sie Kennenlernphasen hasst und IHN am liebsten direkt fragen würde: „Du, könntest Du Dir mehr vorstellen oder eher nicht?“. Und dass sie Angst hat, dass dem gewissen Mann eine andere Frau besser gefällt, er weiter datet, an anderen Gefallen findet, es nichts wird…
Ganz ehrlich: mir ist es oft genau so gegangen und ich fühlte mich in manchen Kennenlernphasen überhaupt nicht wohl. Hätte am liebsten auch gefragt, was los ist, wohin die Reise geht, und, und, und….Für Männer natürlich der Nerv-Faktor Nummer 1!
Im Nachhinein aber finde ich, dass immer genau die Kennenlernphasen nicht so gut liefen, wo mir mein unbestechliches Bauchgefühl sagte: „hier stimmt was nicht, aber ganz gewaltig!“. Denn woher kommen denn die Ängste, die FRAU in einer solchen Situation hat und von der auch die eingangs erwähnte Dame aus dem Frauenforum schreibt? Doch wohl nicht von ungefähr! Genau!! Die treten nur dann zutage, wenn unsere Intuition signalisiert, dass es nicht wirklich gut läuft.
Und das tut es leider häufig nicht. Wir Frauen merken es daran, dass auf unsere SMS erst spät oder überhaupt nicht reagiert wird, dass er sich unregelmäßig meldet, dass er uns behandelt, als sähe er einen Kumpel in uns. Wo es egal ist, ob man sich morgen oder erst in zwei Wochen trifft, ob man ins Kino geht oder in eine Bar. Genau so „benehmen“ sich die Männer, die ein ungutes Bauchgefühl verursachen, nämlich!
Sie geben sich fast schon gelangweilt in einem Telefonat, „können wir machen“ ist einer ihrer Standardsätze! Leider nur: wir merken`s nicht. Zumindest nicht in der jeweiligen Situation und wenn wir – was ja bei so Typen leider häufig der Fall ist – in sie verliebt sind.
Wenn es nämlich auf der anderen Seite nicht gefunkt hat, dann wird so, wie ich es beschrieben habe, reagiert. Und schürt bei der Frau, die sich mehr vorstellen kann, sich verliebt hat in ihn, Ängste. Die man bzw. FRAU natürlich ausstrahlt und diese Ausstrahlung dann leider, leider auch in einem gewissen Klammer-Empfinden beim Mann ankommt. Ein Teufelskreis. Vermeintlich!
Denn eigentlich könnte die betroffene Frau das Kennenlern-Spiel auch abbrechen. Denn ein Mann, der diese Eigenschaften an den Tag legt, sich alles offenhalten möchte, der keine Anstalten macht, zu zeigen, wie sehr er sich auf sie und auf ein nächstes Treffen freut, hat einfach kein weiterführendes Interesse. Ist einfach so. Merkt man als Frau nur erst mal nicht. Und zieht unbewusst noch mehr die „Daumenschrauben“ an.
Es macht einen sooo wahnsinnig, dass man lieber heute als morgen wissen möchte (das Unterbewusstsein weiß es längst, aber nun ja…) woran man ist. Und damit der Zeitpunkt gekommen ist, wo man ihn nervt.
Die Frau, die das besagte Posting verfasste, formuliert es in etwas so “am liebsten würde ich nach zwei, drei Wochen die ganze Sache eintüten und den Beziehungsstatus definieren“.
Tja, das würden wir alle gern, wenn es uns erwischt hat bei einem Kerl. Nur – wenn es schon so weit gekommen ist, dass wir solche Gedanken hegen, dann ist schon alles verloren.
Denn bei einem Mann, bei dem es gefunkt hat, wo auf beiden Seiten der „Blitz eingeschlagen“ ist, muss man sich derlei Gedanken nun mal nicht machen. Man ist dann einfach nicht mehr in der Kennenlern-Phase, es ist irgendwann klar, dass man zusammen ist. Ob dass nun am dritten Tag der Fall ist oder in der dritten Woche – Verliebtheit, die auf Gegenseitigkeit beruht, lässt gar keinen Raum für solch` kopfzermarternden Gedanken… Ist einfach so.
Bei einem Mann, wo FRAU im tiefsten Innern spürt, dass er wahrscheinlich noch andere Frauen trifft, sich parallel verabredet, pausenlos noch in der Singlebörse aktiv ist und nicht wirklich in Begeisterungsstürme ausbricht, wenn sie zusammen sind, haben die Gedankenkreise natürlich leichtes Spiel. Das sind dann die Geschichten, wo man stundenlang mit der Freundin – oder auch mit mehreren – telefoniert und analysiert, warum das alles so ist, wie es ist.
Kann FRAU sich alles sparen. Sobald man in diesem Modus ist, wird höchstwahrscheinlich nichts aus einer Beziehung mit dem Angehimmelten.
Achten Sie mal drauf, liebe Leserin, gerade zum Thema „Kennenlernphase“ gibt es unzählige Threads in den einschlägigen Frauenforen und meist handeln sie von Situationen, die irgendwie unrund laufen. Wo es „hakt“, wo eine(-r) mehr hineininterpretiert als der andere. Und in den meisten Fällen meldet sich die Fragestellerin eines solchen Postings mal mehr und mal weniger rasch wieder und gibt der geneigten Community kund, dass es leider nichts geworden ist mit dem Mann. Eben aus den ganzen erwähnten und vielen weiteren Gründen.
Währenddessen man wahrscheinlich gar nicht mehr von einer „Kennenlernphase“ spricht, wenn Amors Pfeil so richtig getroffen hat.
Erstens, weil man vor lauter Flirren, Herzflimmern und echter Verliebtheit keinen Gedanken dran verschwendet und zweitens, weil der Begriff „Kennenlernphase“ eher selten im Repertoire von wirklich Verliebten zu finden ist. Da ist man verliebt. Und zusammen. Kennenlernen? Das passiert doch gerade. Dabei. In der Verliebtheit. Ohne Wenn und Aber.
Wenn`s so ist, fühlt es sich richtig an. Und wenn nicht – tja – dann greift der Spruch meines guten Freundes „wenn`s nicht einfach geht, geht`s einfach nicht!“. Wie wahr!
Herzlichst,
Linda-Tabea Vehlen, auf Facebook unter https://www.facebook.com/#!/lindatabea.vehlen
Bildnachweis: Fotolia, #34862078 © saschi79
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