Aufregung, Neugier, Spannung: das alles spielt rein, wenn man Online-Dating betreibt und mit sympathischen Kandidaten in Kontakt ist.
Meist schließen sich an die Kommunikation mit ein, zwei Bewerbern ausführliche Telefonate an und – läuft`s dann gut – folgt das erste Date.
Die meisten Frauen, die schon mal einen Mann via Singlebörse gesucht haben, wissen, dass man sich oft der Erwartungshaltung nicht entziehen kann, man – auch wenn man sich innerlich dagegen sträubt – sich schon wünscht, dass es passen soll. Diesmal.
Deshalb sind vor einem ersten Date auch DIE Frauen aufgeregt, die schon so manche Verabredung mit einem Singlebörsen-Mann hatten. Zumindest der Großteil. Cool und abgeklärt gehen die wenigsten an das erste Treffen in der Offline-Welt ran.
„Was anziehen, welche Location, welche Uhrzeit“? – diese und ähnliche Fragen kommen immer wieder aufs Tapet, je näher die Zeit ans erste Treffen rückt.
Unbewusst – meist merkt man es nicht – steigen damit aber auch die Erwartungen. Frei nach dem Motto: „etwas, um das doch ein gewisser Aufwand betrieben wird, muss sich lohnen!“.
Das würde natürlich kaum jemand, der datet, zugeben. Und doch sind diese Gefühle häufig mit an Bord. Allerdings – wie schon erwähnt – meist unbewusst.
Und dann ist er da: der Augenblick, in dem man seinen Datingpartner erstmals real sieht.
Das Urteil über den Kandidaten wird binnen Millisekunden gefällt, kann aber – die Erfahrung hat wohl jeder – in dem besagten Moment nicht im Geringsten verarbeitet werden. Man sieht IHN (um mal bei den Singlefrauen zu bleiben) und Sekunden später erfolgt schon die Begrüßung.
Beim ersten Eindruck kann von „das ist jetzt nicht wahr!“ (im negativen gesehen) bis „Wow – was für ein toller Mann“ alles dabei sein.
Aber ehe man sich diesem Eindruck widmen kann, geht es schon weiter, indem man sich einen Platz im Restaurant sucht, Small-Talk betreibt und die Bestellung aufgibt.
Das Prozedere wird selbst dann eingehalten, wenn einer (oder gar beide) den anderen unter „geht-gar-nicht“ verbucht.
Denn: sind wir ehrlich – den Schneid, das Date auf der Stelle zu beenden, wenn einem der andere so gar nicht passt oder, was häufiger vorkommt, nicht ansatzweise so ausschaut, wie in der Singlebörse auf seinem Profilbild, haben die wenigsten.
Allermeist überwiegt die Höflichkeit – die gute Kinderstube. Und das ist auch gut so. Auch man selbst wollte es ja nicht, dass der Dating-Kandidat beim Anblick unserer Person auf dem Absatz kehrt macht.
Zudem: sooo schlimm ist es meist auch gar nicht! Um die 90 Prozent der Dates, bei der aus beiden Kandidaten nichts werden kann, sind trotzdem okay und oft sogar lustig oder amüsant.
Allerdings sollte man NACH einem ersten Date seine Gefühle dazu, vor allem zu dem Date-Partner, ganz realistisch einordnen!
Wie wirkte er auf einen? Ist der Funke übergesprungen, hat man Lust, diesen Mann wiederzusehen? Oft ist man noch unschlüssig und tief im Inneren hat das Unterbewusstsein die Sache längst entschieden.
Aber da viele Frauen bekanntlich nicht sofort auf ihr Bauchgefühl hören – auch auf ein ungutes nicht – nehmen die Dinge nach einem ersten Date oftmals einen eher unglücklichen Verlauf. Was aber meistens zu diesem Zeitpunkt noch nicht überrissen wird.
Zu viele Singlefrauen, die eigentlich wissen, dass der Mann nichts für sie ist (sei es, weil die Optik nicht anspricht, ihn DAS interessiert, was man selbst gar nicht ausstehen kann, er Mundgeruch hat oder keine Manieren oder aber zu klein ist – ganz egal) verfahren nach einem ersten Treffen gern nach dem Motto: „schaun wer mal!“ und lassen „es laufen“.
Übrigens: was das Bauchgefühl angeht – viele Nutzerinnen unseres Lügner- und Fremdgeher-Aufdeckportals www.wen-datet-er-noch.de haben uns berichtet, dass sie bei DEM Mann, der sie später belog oder betrog (oder von dem sie annehmen, dass er es tut) anfangs ein komisches Bauchgefühl hatten. Das nur dazu, denn auch beim Thema Fremdgehen spielt das blöde Bauchgefühl eine Rolle.
Aber zurück zur Variante des „laufen lassens“:
vor allem dann, wenn der Flirtkandidat im Nachgang eine abendliche SMS schickt oder in den nächsten Tagen anruft, sind die wenigsten Frauen ehrlich und sagen: „Du – es hat nicht gefunkt, belassen wir es bei dem einen Treffen!“.
Ehrlicher sind Frauen in solchen Situationen meist nur gegenüber ihren Freundinnen. „Na ja, der Renner war es nicht, aber – mal schauen….“.
Solche Aussagen dürften Millionen von Singlefrauen weltweit täglich tätigen.
Sei es, weil vielleicht der Wunsch, einen Partner zu haben, sehr groß ist oder auch, weil viele die Sprüche von Familienmitgliedern im Hinterkopf haben, die da lauten: „na – nach einem Mal kann man über einen Menschen ja noch nicht urteilen“ oder „Ein optischer Makel sagt ja wohl nichts über den Charakter eines Menschen aus!“.
Es gibt noch unzählige Sprüche dieser Art mehr, sie kommen nicht selten auch aus dem Freundinnenkreis der jeweiligen Singlefrau.
„Wart doch erst mal ab – wenn er sich regelmäßig meldet, zeigt das doch sein Interesse, denke an die Typen, bei denen nach einem Date Funkstille war!“. Auch das sind so typische Freundinnen-Sprüche, mit denen man der Singlefreundin signalisieren möchte, nicht schon nach einem einzigen Treffen die Flinte ins Korn zu werfen.
Allerdings ist das das einzig richtige, was FRAU machen sollte, wenn sie – ganz tief in sich – auch nur den Hauch eines Zweifels, nach einem ersten Date mit ihm, verspürt.
Denn: ist ein Zweifel – auch nur der leiseste – da, machen weitere Dates keinen Sinn. Dann passt es nicht. Mag sich eventuell ja zu hart oder zu rigoros anhören, das ist aber so!
Viele haben die Erfahrung selbst gemacht oder ähnliche Situationen bei Freundinnen erlebt: lässt man es – mehr oder weniger lustlos – mit einem Mann „laufen“, wird es nichts.
Einfach weil diese „mal-schauen“-Einstellung nicht für eine ernsthafte Beziehung taugt – dazu braucht es mehr. Viel mehr! Ein leises Kribbeln, leidenschaftliches Verliebtsein (auf den ersten Blick) oder auch Sehnsucht. Nach ihm.
Dann – und nur dann – hat das Ganze eine Chance auf eine ernsthafte Partnerschaft. Vorausgesetzt natürlich, der andere sieht das ebenso!
Insofern ist das „in-sich-reinhören“ nach einem ersten Date, das Wichtigste, was FRAU machen sollte. Auch wenn er anruft, auch wenn er sich meldet und auch wenn ihre Freundinnen der Meinung sind, es – trotz nicht vorhandenem „Kribbeln“ – „erstmal“ zu versuchen.
Hat man den leisesten Zweifel – ich erwähnte es schon – ist es legitimer, zunächst NICHT in einen intensiven Kontakt mit ihm zu treten, sondern sich für sich selbst die Zeit zu nehmen und die Gefühlslage zu sondieren.
Halbherzig nächste Dates mit ihm anzugehen, wohl wissend, dass ER kein verliebtes Kribbeln verursacht und womöglich nur als Puffer für den Zeitvertreib einer Singlefrau dient, ist – das wissen wir alle – schäbig. Auch, weil wohl jede von uns solche Begegnungen schon mal hatte und sich lustlos auf einen Typen, nach dem Schema „schaun wer mal“, eingelassen hat – mit der Konsequenz, dass es zu nichts führte.
Im Gegenteil:
es frisst Zeit, die man für die weitere Partnersuche nutzen könnte und – ein sehr wichtiger Punkt – man (FRAU) macht mit einem solchen Verhalten dem anderen, der über die Lage nicht im Bild und ahnungslos ist, unnötig Hoffnung.
Anrufe, Date-Anfragen und SMS vom absolut Falschen, auf lange Zeit, können die Folge sein. Vor allem dann, wenn man es „laufen“ lässt, ohne eine ehrliche Ansage (á la „gefunkt hat`s nicht, aber freundschaftlich geht okay…!) zu tätigen.
Umgedreht möchte man das ja auch selbst nicht erleben – das versteht sich!
Insofern mein Ratschlag für die Stunden nach einem ersten Date: überwiegen die Zweifel oder muss man Gründe, warum man ihn gegebenenfalls doch toll finden könnte, an den Haaren herbei ziehen, lässt man`s lieber.
Frei nach dem Spruch „Wenn`s nicht einfach geht – geht`s einfach nicht“!
Herzlichst,
Linda-Tabea Vehlen
Bildnachweis: Pexels.com, www.pexels.com
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