Es ist ein ziemlicher harter und zudem nicht besonders feiner Ausspruch, der da so oft in die Suchmaschine eingegeben wird. Allerdings: die Trefferzahl ist immens!

Natürlich handeln nicht alle angezeigten Treffer von Männern, die Frauen verarschen (sorry, für den harten Ausspruch, aber um mich diesem Thema zu widmen, muss ich dies hier mal so übernehmen!).

Aber es ist schon eine überaus beträchtliche Anzahl von Frauen, die sich im Internet so über untreue und verlogene Männer auslässt.

Grund für mich, mal genauer hinzusehen, was für ausschlaggebende Punkte es denn genau sind, durch die Frauen sich von Männern veralbert, hintergangen oder eben „verarscht“ fühlen.

Um auch Meinungen aus der realen Welt zu diesem Thema einfließen zu lassen, habe ich bei weiblichen Freundinnen und Bekannten, sowie deren Bekannten, kurzerhand mal nachgefragt.

Im Ergebnis dieser Umfrage und als Resultat meiner Recherchen im Netz kamen – wenn auch stets in individueller, leicht geänderter Form – Aspekte zusammen, die sich absolut ähneln und oftmals wiederholen.

Der Klassiker schlechthin ist und bleibt der Ärger darüber, dass er noch online ist, während bereits eine intensive Kennenlernphase (mit Streicheleinheiten und mehr) oder schon der Anfang einer Beziehung gepflegt wird. Hierzu berichten Frauen von unzähligen verschiedenen Situationen, in denen der Mann es nicht lassen konnte, weiter im Internet mit anderen Frauen zu flirten und zu schreiben.

Es verwundert immer wieder, wie kalt und dreist Männer in Sachen Online-Dating vorgehen. Nachfolgend zwei Beispiele, die so oder ähnlich einer Vielzahl von Frauen tagtäglich passieren.

Nicht zuletzt bekommt auch das Büro von www.wen-datet-er-noch.de umfangreich Post von Frauen, die es begrüßen, dass es ein solches Portal gibt und auch von ihren Erlebnissen berichten.

Manuela* (38 J.) erlebte folgendes:

„Ich hatte im Internet einen Mann kennengelernt. Er war frisch von seiner Frau getrennt und lebte erst wenige Wochen allein. Seine Stadt lag fast 200 km von meinem Heimatort entfernt. Für unsere erste Verabredung trafen wir uns in meinem Ort. Es lief supergut, wir verbrachten sensationelle 7 Stunden miteinander und es war klar, dass wir uns schon bald wiedersehen.

Kaum hatten wir uns nach dem Date verabschiedet, simste er mir schon auf seiner Heimfahrt, dass es ihm total gut gefallen hat, ich eine tolle Frau sei und er sich schon auf das nächste Date freut. Die Woche darauf waren wir permanent am telefonieren, wir schrieben uns Mails und er simste mir ziemlich viel. Die SMS klangen alle sehr verliebt, er machte darin Komplimente, schmeichelte mir.

Schon für das darauffolgende Wochenende wollte er wieder in meinen Heimatort kommen.

Ich habe mich total darauf gefreut und war – ehrlich gesagt – schon ein wenig verliebt in ihn. Für den Tag des Treffens buchte ich einen Friseurtermin. Er hatte mir geschrieben, dass er mir an dem Tag, an dem er zu mir kommen würde, im Laufe des Vormittags Bescheid gibt, wann genau er da sein wird. Der Tag verging, aber ich hörte nichts von ihm. Am späten Nachmittag ging ich zum Friseur und wartete weitere auf eine Nachricht. Aber nichts geschah.

Als ich dann frisch gestylt daheim angekommen bin und noch immer nicht wusste, wann er denn auftauchen würde, habe ich versucht, ihn anzurufen. Das Handy war jedoch ausgeschaltet und auf seinem Festnetz ging niemand ran. Ich versuchte es -zig Mal und hinterließ ihm natürlich auch eine Nachricht auf seiner Mailbox. Die Situation machte mich hippelig, ich bin generell ein ziemlich ungeduldiger Typ, diese Warterei machte mich wahnsinnig.

Plötzlich hatte ich eine Eingebung, fuhr meinen Rechner hoch und ging auf die Seite im Internet, über die wir uns kennen gelernt haben. Unglaublich: während ich auf ein Zeichen von ihm wartete, ihn nicht erreichte, war er online! Ich war wie vor den Kopf gestoßen, wütend, traurig und fassungslos zugleich. Ich rechnete damit, von ihm nie wieder was zu hören, aber eine halbe Stunde später ging mein Handy.

Am anderen Ende war ER. Soeben sei er von der Arbeit gekommen, sagte er. Mittlerweile war es nach 20.00 Uhr, wenn das überhaupt stimmte, musste er im Büro im Netz gesurft sein. Er eröffnete mir, dass es mit dem Treffen nichts wird, da ihm am Nachmittag (!!!) eingefallen sei, dass ja an diesem Wochenende drei alte Studienkollegen zu ihm kommen, ihn besuchen wollen. Aha. Das hat er scheinbar einen Tag zuvor noch nicht gewußt! Was für Ausreden Männer doch so benutzen! Heute bin ich mir sicher, dass er sich im Internet für den selben Abend ein anderes Date mit einer Frau organisiert hat. Man fragt sich natürlich, warum ein Mann in dieser Situation nicht einfach die Wahrheit sagt. Aber gut.

Ich war dazumal natürlich stinksauer. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich mich noch auf ein weiteres Treffen mit eingelassen habe. Im Nachgang ziemlich gaga, aber manchmal ist man halt neben der Spur. Wir hatten also noch ein Date, eine Woche später, er blieb über`s Wochenende und wir verabredeten uns konkret für das darauffolgende Wochenende in seiner Stadt. Um es kurz zu machen: ich habe nie wieder was von ihm gehört.“

Auch im Beispiel von Carmen* (43 J.) erkennen sicher viele Frauen eigene Erlebnisse mit Männern, die ein falsches Spiel spielen, wieder. Sie schreibt:

„Endlich hatte ich beim Online-Dating den Typ Mann kennengelernt, den ich mir als Partner immer vorgestellt habe: selbständig, mit eigener Firma, sehr attraktiv, sportlich, charmant und weltgewandt. Fast schon zu viel des Guten, FRAU sollte stutzig werden, aber wie das so ist: ich habe mich wahnsinnig verknallt in ihn. Nachdem wir ein paar Mal ausgegangen waren, wurde unsere Verbindung intensiver.

Allerdings waren so manche Dinge merkwürdig. ER, nennen wir ihn Gunther, hatte wenig Zeit und war berufsbedingt viel in Deutschland unterwegs, allerdings vorwiegend am Wochenende. Da er stets von interessanten Städten, in die es ihn verschlug, erzählte, fragte ich mich natürlich, warum er mich nicht mal mitnahm. Immerhin dauert auch die längste geschäftliche Verhandlung nicht ein ganzes Wochenende und man hätte gut und gerne mal an einem Abend, in einem der Städte, was unternehmen können. Irgendwann fragte ich vorsichtig nach. Was genau er mir dazumal erzählte weiß ich gar nicht mehr, aber er ruderte ziemlich rum und sagte mir nicht konkret, warum er stets alleine fuhr. Er murmelte was von „vielen geschäftlichen Erledigungen“, womit ich mich damals auch abspeisen ließ.

Damit aber nicht genug, war es mit Gunther so, dass er mich, wenn ich mal am Wochenende bei ihm übernachtete, frühmorgens um sechs weckte und wir uns dann im Affentempo fertigmachen mussten, weil er schon wieder einen Termin in einer anderen Stadt hatte. Ein gemeinsames opulentes Wochenend-Frühstück? Fehlanzeige!

Es war immer so, dass er in Richtung nächstes geschäfliches Treffen rollte und ich nach Hause. So saß ich also an Samstagen oder Sonntagen bereits um acht Uhr morgens wieder in meiner Wohnung und hatte lediglich noch einen Anruf zu erwarten. Dieser kam von ihm stets und ständig zur gleichen Zeit am Abend. Nie von einem Festnetz, nur via Handy. So ging das ein Vierteljahr lang. Irgendwann begehrte ich auf, wollte mehr Zeit mit ihm verbringen und sagte ihm das auch.

Wenige Tage später fiel ihm auf, dass seine Gefühle für mich doch nicht ausreichen und er machte Schluss. Ich litt wie ein Hund. Um ein wenig Licht ins Dunkel dieser schrägen Story zu bringen, stellte ich ein paar Nachforschungen an. Und siehe da: der Mann war nicht nur verheiratet, er spielte auch mit noch zwei weiteren Frauen dasselbe Spiel. Seit dem bin ich wieder Single. Noch heute knabbere ich an dieser Geschichte und habe mir fest vorgenommen, mich nie wieder von einem Mann verarschen zu lassen.“

Soweit zwei Beispiele aus der Kategorie: wenn Männer lügen, wenn Männer betrügen, wenn Männer mit Gefühlen spielen.

Solche und -zig Tausende Storys dieser Art erleben unzählige Frauen. Leider immer wieder auf`s Neue.

Ganz ehrlich: wenn man solche Sachen hört, verwundert es nicht, wenn Frauen im Internet über derlei Erlebnisse mit entsprechenden Aussagen ihrem Ärger über verlogene Männer Luft machen.

Wenn Sie ähnliches erlebt haben, dann trösten Sie sich damit, dass Sie nicht die einzige sind! Seien Sie einfach auf der Hut und sensibilisieren Sie in Sachen neu kennen gelernter Männer all` Ihre Antennen. Vor allem dann, wenn der Internetmann noch online ist oder Ihnen Geschichten auftischt, die ins Reich der Sagen gehören!

Herzlichst,

Linda-Tabea Vehlen

*Namen der Frauen geändert

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