Es beginnt wie immer hoffnungsvoll – die Suche nach Mr. Right, heute ja gern online betrieben. Eine Nachricht, Mails, Telefonate – ein Date.
Minütlich fangen Geschichten zwischen Mann und Frau genau SO an.

Wie sie allerdings enden, erfährt man zum Großteil nur von den Frauen. Denn sie geben – im Gegensatz zu Männern – im anonymen Internet ihre Erfahrungen preis, tauschen sich aus, schreiben, was ihnen beim Online-Dating widerfahren ist. Suchen oft Trost und Ratschläge.

Dass hier die Geschichten rund um Liebe, Betrug, Enttäuschung, Lügen und Fremdgehen die führendsten sind, ist auffällig.

Und auffällig sind auch die vielen Mutmaßungen, die Frauenzeitschriften, Psychologen, „Experten“ und unzählige Internet-Blogs zu den verschiedenen Geschichten des Scheiterns ablassen. Kürzlich las ich irgendwo, dass die meisten Singlefrauen, die an einen Fremdgeher oder/Lügner geraten, wohl einfach zu verzweifelt wirkten. Und IHN damit in die Arme anderer oder in wirre Lügen treiben.

Angeblich merkt man(n) es, wenn SIE sich von ganzem Herzen eine Partnerschaft wünscht und genau das schlägt ihn in die Flucht. Nun gut, das Argument „zu verzweifelt zu suchen, zu bedüftig zu wirken“ habe ich auch hin und wieder schon im Freundinnenkreis gehört. Adressiert an Singlefrauen, die mal wieder eine Enttäuschung beim Kennenlernen oder in einer frischen Beziehung erlebten.

Klar – die Körpersprache und das nonverbale sind ganz bestimmt Faktoren, die mit reinspielen, wenn es darum geht, sich zu beschnuppern, sich kennenzulernen, zu schauen, ob eine gemeinsame Beziehung möglich wäre. Und sicher gibt es etliche Frauen, die klammern.
Aber „zu verzweifelt oder zu bedürftig“ zu wirken, halte ich für ausgemachten Unsinn.

Es ist doch völlig klar, dass zum Beispiel Frauen, die schon länger allein sind oder vielleicht eine sehr unglückliche Partnerschaft hinter sich haben, den Wunsch hegen, bald wieder einen lieben Partner zu haben.

Warum sollte so jemand erzwungen auf „cool“ machen? DAS wäre doch gestelzt und wirkt erst Recht bemüht.

Natürlich verbietet es sich, den Schwarm fünfmal in der Stunde anzurufen, sowas machen auch die wenigsten Frauen.

Die allermeisten versuchen sich zu geben, wie sie wirklich sind, dass viele Singlefrauen aber nach dieser oder jener Enttäuschung auch mal unsicher rüber kommen, ist doch klar. Und das sollte man(n) auf keinen Fall als „verzweifelt oder zu bemüht“ einordnen. Und selbst ernannte „Experten“ sollten schon gleich mal gar nicht mit ihren Urteilen um die Ecke kommen.

Fakt ist nämlich, dass man – gerade beim Singlebörsendating –machen kann, was man will, als Frau: ist man an einen Typen geraten, der einen belügen und hintergehen möchte, dann kann man cool, uninteressiert, verzweifelt oder bemüht rüber kommen – es trifft einen dann so oder so.
Weil Männer, die gern mal noch parallel mit anderen Frauen Kontakt halten, ziemlich unbeeindruckt davon sind, ob die Frau nun obertaff oder bemüht rüber kommt. Will ER mit ihr sowieso nur spielen, geht es ihm sonstwo vorbei.

Fakt ist aber auch, dass gerade Frauen, die sehnlichst auf die große Liebe warten, zutiefst unglücklich sind, wenn sie merken, dass sie aufs falsche Pferd gesetzt haben und er munter noch andere „Eisen im Feuer“ hat.

Viele Nutzerinnen von www.wen-datet-er-noch.de schreiben uns ganz offen, dass es für sie nicht selten schon (in Gedanken) die ganz große Liebe war, aber die rosarote Brille viel zu schnell zersplitterte.

Natürlich kann es sein, dass sowas auf neu kennengelernte Männer – sagen wir – etwas abschreckend wirkt, viele sprechen hier auch schon vom „Klammern“.

Aber selbst wenn sich die männlichen Zeitgenossen eingeengt fühlen – sollen sie es doch sagen! Und gern auch Nägel mit Köpfen machen!

Und nicht Kennenlern- oder Beziehungsauftaktphasen weiterführen, aber parallel schon mit anderen Frauen Verabredungen treffen.

Derlei Verhalten legen ja heute leider viele Männer (Frauen auch, soll aber hier nicht Thema sein) an den Tag, vorzugsweise die Kandidaten, die FRAU aus den Singlebörsen fischt.

Nicht wenige Frauen klagen im Netz, dass sie sich „auf die Warmhalteplatte“ gesetzt fühlen – oft zu Recht!

Und wer als Frau häufiger in die unschöne Situation kommt, an einen Singlebörsen-Mann zu geraten, der ein falsches Spiel spielt, lügt, vielleicht gar noch verheiratet ist oder sich mit einem ganzen Heer anderer Frauen umgibt, na ja…..Da kann man (FRAU) gut und gerne mal verzweifelt sein. Zumindest in dem Moment, wo man herausfindet, dass man es mit einem unehrlichen Dating-Partner respektive „bereits-Freund“ zu tun hat.

Beim Herausfinden stehen übrigens Eigenrecherche, Online-Recherche (hier: www.wen-datet-er-noch.de), die gemeinsame Recherche mit einer Freundin (oder nur die Freundin als Rechercheuse, z. B. als Lockvogel für ihn in der Singleböre) oder aber – die etwas preisintensivere Variante – der gute alte Detektiv hoch im Kurs.

Und – auch das ist alltägliche Wahrheit: wo recherchiert wird, wird meist auch was gefunden. Ist ein bisschen so wie mit der Tatsache, dass derjenige, der im Handy seines Partners schnüffelt, auch so gut wie immer irgendwas irritierendes dort findet.

Das ist aber ein anderes Thema!

Zusammengefasst möchte ich einfach den Frauen, die von Freundinnen als „verzweifelt“ bei der Partnersuche tituliert werden oder sich so durch die Absonderungen zwielichtiger Frauenmedien und oftmals „No-Name“-Experten eingeschätzt fühlen, sagen: Seid authentisch!

Wer schon diverse Enttäuschungen hinter sich hatte, darf das ruhig auch mal kommunizieren beim Kennenlernen oder/und der Beziehungsauftaktphase. Sich als falsch grinsendes Honigkuchenpferd ins Dating zu begeben, ist mit Sicherheit der falsche Weg – und meist wirkt genau DAS verzweifelt!

Nicht umsonst legen Singles beim Dating oftmals ein gekünsteltes Verhalten, ein gekünsteltes Lachen, an den Tag. Das, so meine Meinung, gehört dann wohl eher in die Kategorie: „verzweifelt“!

Währenddessen es sympathisch und ehrlich rüber kommt (wohl dosiert) zu kommunizieren, was man möchte – und was nicht. Und ruhig dazu zu stehen, dass man in der Vergangenheit auch mal weniger gute Erfahrungen gemacht hat. Freilich auch dies wohldosiert…!

Und: Männer, die mehrgleisig fahren, lügen, fremdgehen, Doppelleben mit anderen Frauen führen (wollen) oder gar als Heiratsschwindler durch die Welt irrlichtern, ist sowieso nicht beizukommen. Egal, ob man super authentisch rüber kommt oder „verzweifelt“ wirkt.

Diese Kategorie „Mann“ spult ihr Programm ab – so oder so. FRAU muss hier nur eines tun: auf das ungute, blöde Bauchgefühl hören. Wenn es sich dann meldet. Und das tut es bei solchen Männern immer!

Immer!

Nur muss man das „zweite Gehirn“ unbedingt auch ernst nehmen!

Herzlichst,

Linda-Tabea Vehlen

Bildnachweis: Fotolia, https://de.fotolia.com/id/101623601,

Datei: #101623601 | Urheber: luengo_ua

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