In zwischenmenschlichen Beziehungen ist wohl nichts emotional aufwühlender, als die Gewissheit, betrogen oder belogen worden zu sein.

Ist der Betrug, die Lüge, offenbar geworden, beginnt meist ein zähes Ringen um die Wahrheit. Bei Partnern, die eine lange Beziehung führen und wo einer der beiden heimlich eine Affäre oder ein Seitensprung hatte, geht es meist darum, ob man sich trennt oder zusammenbleibt – kurzum: ob die Beziehung noch zu retten ist? Und wenn ja, wie kann es ablaufen?

Wie intensiv gestaltet sich das Fremdgehen?

Dass es dabei eine Rolle spielt, wie intensiv der Fremdgeher – wenn wir mal beim männlichen Geschlecht bleiben – seiner Untreue gefrönt hat, ist klar.

Wahrscheinlich könnten die meisten Frauen einen einmaligen Seitensprung, der wirklich nur EINMALIG war, eher verzeihen, als eine langjährige Beziehung, die der Partner heimlich mit einer anderen Frau hatte. Das Problem ist nur: oftmals spielen Fremdgeher auch langjährige Doppelleben zum einmaligen Seitensprung – oder zumindest zur nichtssagenden Lappalie – herunter.

Bei diesem Thema dürfte nur ein kleiner Teil der untreu gewordenen Männer wirklich ehrlich sein. Für die hintergangene Frau ist das freilich ein Dilemma, denn es steht die Frage im Raum: „was soll – was kann – ich glauben?“

Auch kann es quälend sein, nicht zu wissen, wie emotional der Partner der anderen Frau verbunden war oder gar noch ist!

Manche Frau lässt sich einlullen

So manche Frau hat sich nach dem Fremdgehen von einem untreuen Partner einlullen lassen und musste einige Zeit später feststellen, dass sie erneut hintergangen wird und die Beteuerungen von einst nur Schall und Rauch waren. Nicht umsonst heißt es im Volksmund: „Wer einmal fremdgeht, tut es immer wieder“

Erschwerend kommt noch hinzu, dass ertappte Männer ihre Lügenmärchen oft nur deshalb auftischen, weil sie die persönlichen Verhältnisse nicht geändert haben möchten. Das kommt dann häufig vor, wenn man(n) mit der Partnerin Kinder hat oder ein Unternehmen zusammen führt. Noch heikler wird es bei vermögenden Frauen, wenn dem Seitenspringer bewusst ist, dass er nach der Trennung seinen Lebensstandard drei Gänge zurück fahren müsste.

Man darf also als betrogene Frau davon ausgehen, dass bei Fremdgehern – so ihr Treiben aufgedeckt wird – wohl selten die ganze Wahrheit über seine Untreue auf den Tisch kommt. Aus welchen Gründen auch immer.

Nicht anders ist das auch bei Beziehungen, die eigentlich noch keine sind – auch bekannt als (erweiterte) Kennenlernphasen. Auch hier sind viel zu oft Lügen im Spiel, müssen Frauen, die das erkennen oder aufdecken, für sich entscheiden, wie sie damit umgehen.

Ist er unehrlich?

Gegenüber Frauen in langen Beziehungen, die betrogen werden, haben weibliche Zeitgenossinnen, die beim Kennenlernen, in einer – wenn überhaupt – Beziehungsauftaktphase merken, dass das männliche Gegenstück unehrlich ist, aber einen Vorteil! Einen ganz entscheidenden sogar:

sie können schneller handeln!

Denn die Abwesenheit von gemeinsam Angeschafftem (Kinder, Firma, Vermögen) macht es sehr viel leichter, sich aus der Sache zurück zu ziehen und sich mit einem Lügner gar nicht erst auf die Zielgerade Richtung Beziehung zu begeben!

Das ist freilich leichter gesagt, als getan – das Internet ist voll von Berichten von Frauen, die in der Kennenlern- bzw. Beziehungsauftaktphase bemerken, dass der Mann unehrlich ist und die damit schlecht klar kommen.

Oft geht es um das sogenannte Paralleldating, dass so mancher Kandidat selbst dann noch (meist online) betreibt, wenn er sich gegenüber der betroffenen Frau schon hinsichtlich fester Beziehungsabsichten geäußert hat. Diese Problematik scheint immens verbreitet. Nicht nur die Postings im Internet, auch viele Aussagen von Frauen, die hier Stammleserinnen sind, zeugen davon.

Aber auch, wenn es sich bei noch frischen Bekanntschaften schneller die Reißleine ziehen lässt – die Frage: „Was kann man (FRAU) glauben?“, die bleibt.

Paralleldater sind oft windige Typen

Denn natürlich sind auch Paralleldater oder windige Typen, die – vor allem – in den Singlebörsen nur ein Abenteuer suchen, nicht um raffinierte Antworten und Beschwichtigungen verlegen. Selbst, wenn sie tief im Inneren wissen, dass es mit der jeweiligen Frau nicht ewig gehen wird – hat diese IHN erst mal in ihr Leben gelassen und ist auch schon Sex ein Thema – dann wird ER den Teufel tun, zuzugeben, dass er sehr wohl noch nach anderen Frauen Ausschau hält!

Die Realität zeigt, dass in solchen Situationen meist die altbekannte Leier aufgelegt wird, die da heißt: „Du – ich war nur zufällig auf der Seite beim Onlinedating, mein Account ist noch nicht abgemeldet“ oder „Da hat mich eine Frau angeschrieben, ich habe ihr nur geantwortet, dass ich mich in der Singlebörse gerade abmelden will“.

Meist sind das deftige Lügen und der betreffende Mann möchte nichts anderes, als die Frau erst mal beschwichtigen und sie auf die berühmte „Warmhalteplatte“ setzen, was er freilich nicht kommuniziert.

Stattdessen wird alles Mögliche als Blaues vom Himmel runter erzählt und in der Tat lässt sich manche Frau davon beschwichtigen. Meist aber eben doch nicht ohne die Frage: „was kann ich glauben?“

Tja, und hier offenbart sich wieder das Grundproblem – egal, ob man wirklich betrogen oder „nur“ belogen wurde. Die Frage bleibt dieselbe: „WAS KANN ICH GLAUBEN?“

Wichtig: Das Bauchgefühl

Nun – das ist eigentlich ganz einfach beantwortet: Sie glauben das, was Ihnen glaubhaft erscheint! Was Ihnen nicht glaubhaft erscheint, das werden sie  – garantiert! – auch an ihrem Bauchgefühl merken. Ob Sie wollen oder nicht, dieses Bauchgefühl – nicht umsonst wird es „das 2. Gehirn“ genannt! – fungiert als Emotionen-Navigator und sie sollten unbedingt darauf hören!

Haben Sie das sprichwörtlich schlechte Bauchgefühl, wenn ER Dinge sagt, wie: „Diese Affäre, die war total belanglos, hat mir nichts bedeutet“ oder „Ich habe den Kontakt zu der anderen Frau ein für alle mal beendet“ oder auch „Ich war nur online, um nachzuschauen, ob ich meinen Singlebörsen-Account schon gekündigt habe“ , dann hören Sie unbedingt auf das, was aus ihrem Bauch gesendet wird!

Auch wenn ihr Verstand woanders hin und die Sache beschwichtigen möchte.

Dass im Endeffekt das (ungute) Bauchgefühl immer stimmt (auch wenn man das leider oft erst im Nachhinein bemerkt) – diese Erfahrung dürften fast alle Frauen schon gemacht haben.

Insofern muss man (FRAU) sich die Frage: „Was kann ich glauben?“ nicht wirklich stellen.

Denn er ist da – ihr Wahrheitsfinder. Und das sogar ganz bei Ihnen, in Ihrer Mitte! Nutzen Sie ihn! Und – ganz wichtig! – handeln Sie danach! Rationales Schönreden gilt nicht! Aber das Bedürfnis nach einem schönen (Seelen)Leben  – ohne Lug und Trug – das gilt!

Herzlichst,

Linda-Tabea Vehlen

Bildnachweis:

pexels.com
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