Rund um das Thema Beziehungen, Liebe und Fremdgehen werden seit Jahren neue Begriffe erfunden. Nun wurde auch der Affäre ein neuer Begriff zugeordnet, den viele sicher noch nicht kennen. Und den man eigentlich auch gar nicht publik machen muss, weil er doch nur wieder auf den Hype des Unverbindlichen hinausläuft. Es geht um die „Bisschen-Beziehung“.
So jedenfalls nannte dieser Tage in der Online-Ausgabe des STERN eine Autorin das, was allgemein als Affäre bekannt ist.
Der Artikel outete sich denn auch als Hohelied auf die Affäre – gespickt war er mit einigen Obszönitäten und hatte, wie viele andere Beiträge zum Thema auch, mal wieder diesen spöttischen „Generation-beziehungsunfähig“-Unterton, der unterschwellig auf alle keilte, die statt einer unverbindlichen „Nicht-Beziehung“ doch eher eine feste Partnerschaft suchen.
Wird die Affäre mittlerweile der Beziehung vorgezogen? Medial scheint es so!
Es ist schade, dass das Modell der festen Partnerschaft medial – und fast nur medial – so belächelt wird. In FRAU-TV gab kürzlich sogar eine Frau namens Helma Sick, die sich als Fachfrau für Finanzen bezeichnet, ein resolutes „Nein – das geht nicht“ von sich, als die Rede darauf kam, dass in vielen Beziehungen die Frau oft ein paar Jahre daheim bleibt oder Teilzeit arbeitet, wenn Nachwuchs da ist.
Und der Mann dann Alleinverdiener ist. Natürlich ist es ein finanzielles Problem, wenn die Beziehung scheitert und kann tatsächlich zu (Alters)Armut führen – gar keine Frage!
Aber – und das ist der springende Punkt -: die Beziehung MUSS nicht scheitern! Wenn man (FRAU) so an eine Partnerschaft rangehen würde, braucht man es gar nicht anzugehen! Es wirkt grotesk, wenn Leute, denen – aus welchen Gründen auch immer – medial eine Bühne geboten wird, per se gegen traditionelle Beziehungen wettern. Es muss doch jeder selbst wissen, wie er (s)eine Beziehung lebt!
Affären und lockere Beziehungen werden medial gehypt
Aber so ist eben der Tenor in den Medien – lange schon!
Polyamorie (wenn man mehrere Menschen gleichzeitig liebt), One-Night-Stands, Affären, Lebensabschnittsgefährten….
Das alles – so der Eindruck – wird medial gehypt, während das Heiraten, das Streben nach einer festen Beziehung (am besten bis zum Lebensende) und eben auch traditionelle Rollenverteilungen (die sich wahrscheinlich bei –zigtausenden Paaren immer halten werden) belächelt, wenn nicht gar verdammt, werden.
„Liebe light“ – dieses Attribut, das in dem besagten STERN-Artikel (in der Artikel-Vorschau bei Google) für die Affäre verwendet wurde, ist das beste Beispiel für diesen fragwürdigen Trend.
Da muss man (FRAU) sich nämlich nicht wundern, wenn man einen festen Partner sucht und in den Singlebörsen, beim Online-Dating, auf einen windigen Typen nach dem anderen trifft. Denn es hat tatsächlich oft den Anschein, dass viele Männer im Internet doch eher die „Liebe light“ als die Partnerschaft fürs Leben suchen.
Nicht umsonst werden gerade die Probleme in der Kennenlernphase digital permanent besprochen, schütten Frauen ihr Herz über unehrliche Kandidaten in unzähligen Online-Foren aus.
Und – mal ehrlich! – solche Apps wie Tinder & Co. wirken doch sowieso eher wie für erotische Abenteurer gemacht!
„Wisch-und-weg“-Dating seht für alltägliches Beziehungsgebaren
Schon die „Wisch-und-Weg“-Methode dieses Dating-Service steht stellvertretend für das Beziehungsgebaren vieler Menschen im Lande. Allerdings – und das ist die andere Seite der Medaille – dürfte der Großteil der Männer und Frauen in unserer Mitte festen Beziehungen zugetan sein.
Das zeigt sich schon daran, wie verpönt Lügen und Untreue – im Zusammenhang mit dem Zwischenmenschlichen – sind. Auch hier gibt es unzählige Online-Foren, in denen betrogene Menschen ihre Geschichte veröffentlichen und liest man sich da so durch, entsteht ein Eindruck, der der realistischere sein dürfte:
nämlich der, dass kaum jemand nach dem Modell á la „Liebe light“ strebt.
Auch die Frauen, mit denen wir über unser Magazin hier in Kontakt kommen, übermitteln uns sehr oft, wonach sie streben: nach einer ehrlichen, vertrauensvollen Beziehung. Ohne Nebenbuhler, ohne Seitensprünge, ohne Lügen.
„Liebe light“ ist nicht das Motto der Mehrheit
„Liebe satt“ statt „Liebe light“ ist wohl eher das Motto der Mehrheit.
Schade nur, dass das Schicksal nicht immer gleichgesinnte Menschen zusammenführt, sondern derjenige, der sich auf das Parkett der Partnersuche begibt, schon häufig mal die eine oder andere schlechte Erfahrung mit lügenden und untreuen Menschen machen muss.
Nicht schön, aber eben Realität. Allerdings merkt man bei diesen emotionalen Pleiten, Pech und Pannen doch sehr rasch, worauf man beim nächsten Mal achten sollte. Und kommt so meistens auch ans Ziel, sprich: in den Radius eines treuen, aufrichtigen Kandidaten!
Wer den erwähnten STERN-Artikel lesen möchte, klickt hier.
Herzlichst,
Linda-Tabea Vehlen
Bildnachweis: pexels.com
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