„37 °“ – die Dokumentarreihe im ZDF widmete sich gestern dem Thema „Sitzengelassen!“ und porträtierte neben zwei Frauen auch einen Mann, der, wie die weiblichen Leidensgenossinnen, mehr oder weniger überraschend vom Partner verlassen wurde.
Interessant:
eine der vorgestellten Frauen, deren Mann nach vielen Ehejahren eine heimliche Zweitbeziehung aufgebaut hatte, ging ihrer unguten Ahnung nach, indem sie in das Handy ihres Gatten schaute.
Dort findet sie eindeutige SMS, die klar machen, dass ihr Mann nicht nur eine Affäre sondern eine neue Lebenspartnerin gefunden hat. Die Trennung folgte bald und damit auch der tiefe Schock der Porträtierten, die wochenlang weinte und nervlich am Ende war. Eine Welt ist eingestürzt und damit auch der Traum vom gemeinsamen „Alt werden“.
Viele Frauen kennen dieses miese Gefühl. Auch Nutzerinnen von www.wen-datet-er-noch.de entdecken die Untreue ganz oft durch den heimlichen Blick in sein Handy.
Liebeskummer allein ist ja schon heftig genug, aber ist Untreue der Grund, warum man verlassen wird, stürzen viele sensible Naturen seelisch ab. Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl, Lebensfreude – alles erst mal im Keller.
Das ist ganz normal, vor allem weil einen die Bilder im Kopf nicht loslassen. Die andere Frau, der Mann mit der Neuen zusammen, intime Szenen….Existiert die Zweitbeziehung schon eine ganze Weile, während es die Betroffene über eine lange Zeit nicht mitbekam, ist das doppelt bitter.
Doch wie es auch die Reportage zeigt:
es ist immer ein Licht am Ende des Tunnels!
Auch wenn es in dem Moment, in dem der Herzschmerz sich in die Seele frisst, anders aussieht.
Liebeskummer ist einer der schlimmsten Zustände, die es gibt. Auch wenn diese Art Schmerz leider noch allzu häufig von Leuten mit einer wegwerfenden Handbewegung ? la: „es gibt Schlimmeres“ abgetan wird. Klar, gibt es schlimmeres, für die Betroffenen jedoch ist genau das in der Situation das allerschlimmste, was ihnen passieren konnte.
In der Reportage war das vor allem dem jungen Mann, dessen frisch angetraute Frau sich nur wenige Wochen nach der Hochzeit von ihm trennte, noch immer anzusehen. Wie so viele Liebeskummergeplagte nahm er rapide ab und litt an Schlaflosigkeit. Er zog vorübergehend zu seinen Eltern, einfach um nicht allein zu sein.
Denn das ist mit das Schlimmste am Liebeskummer: man kann so gut wie gar nicht alleine sein, möchte am liebsten immer jemanden um sich rum haben. Leute, die Kinder oder Angehörige zu versorgen haben, funktionieren erst mal wie ein Roboter weiter, aber am liebsten möchte man, dass gute Freunde oder nahe Verwandte am besten 24 Stunden um einen rum oder zuminest via Standleitung am Telefon präsent sind.
Vor allem für die meisten Singles ist es hart, in den eigenen vier Wändenallein zu sein, wenn man kurz zuvor verlassen wurde. Die meisten stürzen sich in Aktivitäten und sehen zu, dass sie, wenn überhaupt, erst zum Schlafen gehen, wieder daheim sind. Zu sehr würde sonst das Alleinsein zuhause das selbstzerstörerische Grübeln und Nachdenken immer wieder in Gang bringen.
„Warum hat er (wenn wir gemäß unseres Blog-Namens bei der weiblichen Betrachtung des Themas bleiben…) sich eine andere gesucht?“, „was hat sie, was ich nicht habe?“ sind quälende Fragen, auf die es in den meisten Fällen keine Antwort gibt.
Die Antwort auf die Situation – und das war auch die Botschaft der „37°“-Reportage – kann nur heißen: durchhalten und das Leben wieder neu leben.
Struktur reinbringen in den Alltag, sich neue Betätigungsfelder und Freunde suchen, was für sich tun.
Nur so kommt man raus aus dem Kummer-Strudel, auch wenn es Monate oder – in Extremfällen – Jahre dauert.
Tanzen, eine neue Aufgabe im sozialen Bereich, Aktivitäten mit der Familie und die Neustrukturierung des Alltags (wie zum Beispiel die Zwillingsmutter das getan hat) – so haben die Porträtierten in der ZDF-Doku ihr seelisches Gleichgewicht mehr oder weniger wieder erlangt und schreiten jeden Tag auf`s Neue einen Schritt weiter auf dem Pfad ihres Lebens, das jetzt so eine ganz andere Wendung genommen hat!
Was sich allermeist – oft viel, viel später – aber als wahrer Glücksfall erweist.
Nämlich dann, wenn man den wirklich passenden Partner gefunden, jobtechnisch noch mal neu angefangen oder sich eine sozial erfüllende Aufgabe gesucht hat.
Das sollte allen Mut machen, die jetzt noch im Tal der Tränen schwimmen und durch Fremdgehen, Affären, unerwartetes Verlassen oder diverse Vertrauensmißbräche verletzt worden sind!
Herzlichst,
Linda-Tabea Vehlen, auf Facebook unter http://www.facebook.com/michaela.roder.75/friends?ft_ref=mni#!/lindatabea.vehlen
Bildnachweis: Fotolia, #44143616 © Picture-Factory
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