Frau liegt traurig da

Landauf-landab offerieren immer mehr Liebeskummer-Berater ihre Angebote. Auch Coachings und Seminare für Singles stehen hoch im Kurs. Verwunderlich ist das nicht – denn die Zahl der Liebeskummergeplagten steigt. Der meiste Herzschmerz wird wohl durch Online-Dating verursacht. Zumindest kann man davon ausgehen, wenn man die vielen Hilferufe und Bitten um Ratschläge auf diesem Terrain in unzähligen Web-Foren liest.

Minütlich werden tausende Beiträge von Leuten, die schlechte Erfahrungen beim Online-Dating gemacht haben, hochgeladen. Sei es auf Facebook oder in den vielen Frauen-Internetforen. Obgleich auch das männliche Geschlecht sich immer öfter zu Herzeleid äußert, sind es doch noch immer mehr Frauen, die sich ratsuchend an anonyme Online-Communitys wenden.

Die Problematiken sind fast immer dies selben. Beklagt wird die enorme Austauschbarkeit der Partnersuchenden im Netz und die steigende Unverbindlichkeit. Das ist aber nicht erst seit Tinder so, sondern das hat es in Singlebörsen schon immer gegeben. Die neuen Apps und Portale verstärken diese traurige Entwicklung nur.

Unterschiedliche Männertypen lösen Liebeskummer aus

Gelten Männer noch immer – ob ihrer Abstammung in grauen Vorzeiten – als Jäger, so leben viele ihren Jagdtrieb auf digitalem Terrain ungehemmt aus. Männer, die gebunden sind ebenso wie Zeitgenossen, die solo durchs Leben wandeln.

Das wird nicht einmal auf den Großteil der Männer zutreffen – die allermeisten suchen online tatsächlich eine feste Beziehung. Aber doch auf so viele, die schon genügen, um bei unzähligen Frauen Liebeskummer auszulösen.

An erster Stelle des verhassten Gebarens solcher Leute steht das „nicht ehrlich sein“.

Was geht, was ist ein „No go“?

Heißt: viele Singlebörsen-Männer, die sich mit einer Frau mehrfach treffen und das Ganze langsam schon in eine intensive Kennenlernphase übergehen lassen, treffen sich heimlich noch mit anderen Frauen. Oder mit nur EINER anderen Frau. Natürlich scheiden sich hier die Geister in der Beurteilung, ob das noch geht oder schon ein NO GO ist.

Sie ahnen es vielleicht: für die meisten Frauen zumindest ist es ein NO GO! Einfach, weil man (FRAU) nach – sagen wir – fünf, sechs Dates davon ausgeht, dass beim anderen echtes Interesse und die Lust auf eine gemeinsame Zukunft vorhanden ist. Währenddessen es als ungeschriebenes Gesetz beim Online-Dating gilt, dass beide sich im Rahmen einer Zeitschiene von zwei oder drei Dates durchaus noch mit anderen Kandidaten treffen können.

Immer heikel: wie lange parallel daten?

Viele sehen freilich schon darin ein NO GO, aber man muss die Kirche natürlich im Dorf lassen. Denn wer in eine Singlebörse geht, möchte ja auch gerade mehrere Leute daten, um festzustellen, wer passt oder nicht.

Soweit – so gut. Wie erwähnt, wird es heikel, wenn zwei Leute in eine Beziehungsauftaktphase starten. Und die Frau hier tatsächlich davon ausgeht (was ja normal ist!), dass ER ernstes Interesse hat.

Viele Männer, die trotzdem heimlich weiter daten, forcieren das auch, indem sie ihr Interesse an einer festen Partnerschaft mit der Frau ernsthaft kommunizieren und meist auch schon von der Zukunft (gemeinsamer Urlaub, dort mal hinfahren, da mal einen Ausflug hin machen…)  sprechen.

So mancher Mann macht das sogar ohne schlechte Absichten! Weil er gar nichts dabei findet, mit einer Frau kontinuierliche Dates zu verabreden und sich dennoch alle Seiten offen zu halten. Andere wiederum wissen um dieses eigentlich miese Spiel und wollen die Frau absichtlich in falscher Sicherheit wiegen, damit sie nicht mitbekommt, dass auch noch andere Damen aus der Singlebörse im Spiel sind.

Ganz gleich, ob eine Mann diese oder jene Strategie in diesem Zusammenhang anwendet: das Misstrauen der Frau wird sich irgendwann Bahn brechen, sie merkt es. Früher oder später.

Und meist kommt es dann, wie es kommen muss: wenn die Belogene oder Betrogene herausfindet (vielleicht ja auch online), ist der Kummer so gut wie immer groß.

Auf die Warmhalteplatte will niemand!

Eine Chance haben solche jungen Verbindungen kaum, weil auch die ertappten Männer in einer solchen Situation nicht verhehlen können, dass sie ja eigentlich noch weitersuchen.

Und wer will als Frau schon zweite Wahl sein oder gar auf die gefürchtete Warmhalteplatte gesetzt werden? Niemand. Klar.

Leider ist es aber so, dass Frauen – wenn dann der unvermeidliche Cut da ist – emotional in ein tiefes Loch fallen, brennender Liebeskummer tritt an die Stelle der eben noch prickelnden Verliebtheit.

Verstärkt wird dieser noch durch das Wissen, dass SIE offenbar die ganze Zeit nicht die einzige und ER hinten rum permanent am weiter daten war. Das ist sehr wohl eine emotional viel tiefer gehende Situation, als wenn einer der beiden nach einiger Zeit festgestellt hätte, dass es nicht passt. Auch das tut weh – klar! – aber ist sicher leichter zu verarbeiten, als wenn man sich immer fragen muss, was da heimlich mit den anderen Frauen lief?

Markt der Singlebörsen wächst

Und dass heimlich immer mehr Männer mit immer mehr Frauen auf immer mehr Single-Apps und –börsen flirten und auch fremdgehen,(Stichwort: verheiratet und in beim Online-Dating angemeldet!), ist eben dem Umstand geschuldet, dass die Anbieter, die einsame Herzen online zusammen bringen wollen, ständig wächst.

Dagegen hilft nur, sich ein megadickes Fell zulegen (schaffen allerdings nicht viele…) oder auf altbewährtes zurückzugreifen: einen Mann im realen Leben versuchen kennenzulernen.

Nicht einfach, aber eben immer noch eine Alternative!

Bildnachweis: pexels.com

 

 

 

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