Untreue – nicht nur ein Phänomen der heutigen Zeit

Wer sich mit dem Thema Untreue und Seitensprung beschäftigt oder persönlich damit konfrontiert ist, hat schnell den Eindruck, dass das Fremdgehen in der heutigen Zeit mehr denn je ausgeprägt ist und immer mehr zunimmt. Die Bedingungen dafür sind in der Tat ideal wie nie:

Seitensprungagenturen, Seitensprungportale und unzählige Kontaktebörsen im Internet, die offen auf das Fremdgehen abzielen, werben tagtäglich rund um die Uhr um Kunden. Mit absolut großem Zuspruch!  Dazu kommt der Markt der käuflichen Liebe, auf denen vorzugsweise Frauen mittels unzähliger Webseiten die Erfüllung jedes nur möglichen – meist männlichen – Wunsches offerieren.

Ein Paradies also für alle, die sich neben der Beziehung fremde Haut gönnen und fremdgehen wollen.

Dass das Internet erheblich dazu beiträgt, dass Menschen sich untereinander betrügen, fremdgehen und hinter dem Rücken des Partners erotische Kontakte suchen, ist unbestritten.

Doch haben das Fremdgehen und die Untreue wirklich erst mit Beginn des Internet-Zeitalters so zugenommen?

Wirft man einen Blick zurück, in Zeiten lange vor Internet & Co., wird man feststellen, dass das Fremdflirten und Betrügen eigentlich in allen Zeitabschnitten publik war. Von den Kurfürsten, die ihre Mätressen hatten über die Partyzeiten der „goldenen Zwanziger“, in denen Treue bei vielen ein Fremdwort war, bis hin zu den jüngsten Epochen der Zeitgeschichte, die auch eine konstant hohe Seitensprung-Quote aufwiesen.

So beispielsweise die DDR-Zeit, in denen Mangel an der Tagesordnung und nicht einmal das Telefon eine Selbstverständlichkeit war.

Dennoch aber hatte der Unrechtsstaat eine überdurchschnittlich hoch angesiedelte Scheidungsquote. Eine der häufigsten Ursachen für die Trennungen: Untreue!

Denn mangelte es auch an allem anderen Möglichen – eines war stets gegeben: dass man andere Menschen unkompliziert kennen lernen und lockere Kontakte rasch intensivieren konnte.

So waren beispielsweise die volkseigenen Betriebe reine Kontaktbörsen.

Nicht zuletzt, weil die ständigen Arbeitspausen, die mangels Material sehr häufig eingelegt wurden, das „sich näher kommen“ ungemein förderten. Oft wurde hier der Grundstein für eine langfristige Parallel-Beziehung oder eine amouröse Romanze gelegt.

Fremdgehen wurde dazumal aber auch ganz gezielt geplant.

Und zwar über die gute alte Kontakt-Anzeige. Sie erfreute sich im sozialistischen Lande großer Beliebtheit und enthielt ihre Botschaft meist zwischen den Zeilen. Nicht wenige Gebundene schufen sich damit eine meist lang andauernde Affäre. Die in den meisten Fällen allerdings irgendwann aufflog, da es seinerzeit ungleich schwieriger war, Untreue geheim zu halten. Was wiederum zu den erwähnten hohen Scheidungsraten führte.

Oftmals kam es aber auch zu „Ausrutschern“ innerhalb der Beziehung.

Zu One-Night-Stands und schnellem Sex hinter dem Rücken des Partners, die – beziehungstechnisch gesehen – aber folgenlos blieben. Bedingt durch die vielen Gelegenheiten zu feiern und der häufig genutzten Möglichkeit, viel Alkohol zu konsumieren, passierte es halt, dass man fremdging. Gerade bei sehr jungen Leuten, die bereits fest gebunden waren, waren derlei Abenteuer nicht selten an der Tagesordnung.

Ohne dass die Beziehung davon ernsthaft tangiert wurde. Weil es meist beiden Partnern passierte…

Wer jemals in ostdeutschen Ferien- oder Jugendlagern seine Ferien verbrachte oder in selbigen als Betreuer tätig war, kann sich an diese wilden Zeiten ganz bestimmt erinnern!

Kontakte-Anbahnung wohin man blickte und vieles neben der eigentlichen Partnerschaft  ?? der Untreue wurde in großem Stil gefröhnt!

Heute haben sich viele Plattformen aus der Offline-Welt in die Online-Welt verlagert, treffen sich Leute statt abends an der Bar lieber im Netz. Und können so – ganz entspannt und ohne Anlaufzeit – Kontakte für jede Gelegenheit knüpfen. Ob zum Schach spielen oder um fremdzugehen – alles ist möglich.

Wie früher auch….!

Herzlichst,

Linda-Tabea Vehlen, auf Facebook unter http://www.facebook.com/lindatabea.vehlen?ref=tn_tnmn

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert