geschäftsmann zeigt hinweisend mit dem finger

Wenn es um die Themen „Fremdgehen“, „Affären“ und „Dating“ geht, dann muss man nur mal in den Zeitgeist eintauchen und man sieht, wie es „werte“-technisch um diese Dinge bestellt ist.

Dass der Seitensprung schon nahezu als salonfähig „verkauft“ wird, ist bekannt.

Internet-Portale, die genau das anbieten und damit garantiert den einen oder anderen Mann zum Fremdgehen animieren, der das vielleicht gar nicht vor hatte, werden nicht selten als Lifestyle gefeiert, ihre vermeintlichen Umfragen oder/und Werbekampagnen im Netz oft gehypt.

Dem gegenüber stehen aber –zig Foren und Gruppen, in denen sich Menschen, die mit Untreue und Affären ihres Partners konfrontiert sind, austauschen. Vornehmlich Frauen suchen im Netz Rat, Trost und Zuspruch, wenn der Mann oder Partner sie betrogen hat. Was freilich nicht bedeutet, dass auch Männer emotional betrübt auf Betrug in der Liebe reagieren.

Aber sie sind eher nicht so in Webforen präsent und machen vieles mit sich selbst aus.

Aber darum geht es hier nicht. Es geht um eine Werbung, die wohl dem einen oder anderen, der sich schon mit dem fiesen Fremdgehen konfrontiert sah und betrogen wurde, sauer aufstößt. Und nicht nur diesen Leuten….Soll ja doch noch einige Menschen geben, die Fremdgehen ablehnen, egal, ob sie betroffen sind oder waren, oder eben nicht…!

Es geht um das Unternehmen „dohop“ – ein isländisches Reiseportal. Das wollte Kunden auf eine besonders dreiste Art ködern – mit diesem Spruch nämlich: „Gehst du fremd? Dann buche Flug und Hotel auf Dohop.com und betrüge in Ruhe!“.

Kein Wunder, dass sich die Firma nach Veröffentlichung des – doch eher sinnfreien – Slogans einem Shitstorm im Netz ausgesetzt sah!

Gerade das Thema „Fremdgehen“ ist digital ja sowieso ein absolutes Reizthema.Was nicht selten skurrile Blüten treibt, zumindest was ich bisher in diesem Zusammenhang erlebte.

Dadurch, dass ich mit meinem Fremdgeher- und Lügner-Aufdeckportal www.wen-datet-er-noch.de  öfter mal in den Medien präsent bin, musste auch ich schon diverse Shitstorms über mich ergehen lassen. Allerdings ging das bei mir so eher in die Richtung, dass manche Leute (völlig zu Unrecht) denken, dass ich eine Männerhasserin bin. Manche stören sich auch an der Geschäftsidee, aber es ist wie mit allem im Leben: des einen Freud, des anderen Leid…!

Zurück zu dem Reiseportal mit dem unsäglichen Werbespruch in Sachen „Fremdgehen“:

irgendwie – finde ich – zeigt das den eingangs erwähnten Zeitgeist. „Fremdgehen“ ist schon lange nichts mehr, was man öffentlich verurteilen oder gar als fragwürdigen Charakterzug einstufen müsste. Eher wird – wie hier bei dieser Werbekampagne – ein Eventcharakter dazu „gestrickt“, frei nach dem Motto: „will man(n) sich was gönnen, soll man(n) ausbrechen aus dem Alltag“. Und eben womöglich gleich noch mit einer anderen Frau im Bett landen.

Allerdings: dass nun alle Welt moralisch im tiefsten Morast versinkt, ist sicherlich nicht an dem.

Denn in Herzensangelegenheiten waren die meisten Menschen immer schon sensibel. Betrogen wird – logischerweise – niemand gern!

Dass Lügen und Affären dennoch – gefühlt – ein unfassbares Ausmaß annehmen, ist einerseits Kampagnen wie der oben genannten, zu „verdanken“ (Stilisierung zum Lifestylcharakter, medial meist bestens unterstützt…!) und andererseits natürlich den vielen Online-Datingbörsen im Internet.

Auch hier geht sicher der Großteil der Leute nicht an die Tastaturen, um den Partner zu betrügen, aber vieles ergibt sich eben durch die vielen Möglichkeiten und die immensen Mengen an Kontakten. Nicht wenige gebundene Männer zum Beispiel schlittern da einfach so rein und finden den Weg zurück dann nicht mehr.

Allerdings gibt es aber auch DIE männlichen Zeitgenossen, die ganz gezielt via Mausklick eine Singlebörse ansteuern – obwohl sie gebunden oder verheiratet sind.

Ob es man(n)chem Fremdgeher leichter fällt, zu lügen und zu betrügen, weil die Untreue im öffentlichen Kontext, in der Werbung, nur zu oft als altmodisches Relikt abgetan wird, ist nicht bekannt. Denkbar aber wäre es.

Und: dass der Betrug in der Liebe gesellschaftlich und medial eben zu oft als Kavaliersdelikt behandelt oder gar gepriesen wird, ist fakt.

Die Konsequenz sind eben dann so unsägliche Werbekampagnen, wie die von „dohop“.

Da kann man nur hoffen, dass der Slogan der Firma das tut, was unzählige andere Werbesprüche auch tun: den Leuten sonst wo vorbei gehen…!

Herzlichst,

Linda-Tabea Vehlen, auf Facebook unter   https://www.facebook.com/lindatabea.vehlen

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