john doe anonymous crime without identity and credit cardIn letzter Zeit kommen sie wieder gehäuft – die Facebook-Anfragen von Männern, die als Wohnort Großbritannien oder aber sehr exotische Länder angeben.

Ob es daran liegt, dass ich mich beruflich – mit unserem Lügner- und Fremdgeher-Aufdeckportal www.wen-datet-er-noch.de – mit Lügen und Unwahrheiten vieler männlicher Zeitgenossen beschäftige, dass ich diese Art Männer gleich erkenne und eine solche Facebook-Anfrage deshalb NICHT annehme? Oder ob es zu offensichtlich ist, wie diese Männer sich auf den Fotos darstellen?

Egal. Fakt ist, dass sich diese Art Schwindler derzeit wieder extrem viel im Web zu tummeln scheinen. Und treffen leider gerade in der grau-tristen Jahreszeit, in der sich gerade ältere Singlefrauen oftmals verstärkt nach Austausch und Geborgenheit sehnen, voll ins Schwarze.

Sie sitzen meist in fernen Ländern und bleiben stets virtuell. Jedoch sind sie digital nicht minder aktiv und verteilen Romantik pur.

Ich hatte mich vor Monaten mit Lars Langenau, einem Journalisten von der Süddeutschen Zeitung, darüber unterhalten, da er über das Phänomen „Romance Scamming“ eine Reportage plante.

Inzwischen wurde diese veröffentlicht und sie offenbart die ganze Tragweite, die diese Betrugsmasche mit sich bringt.

Es gibt – das ist unschwer aus der Reportage herauszulesen – noch immer viel zu viele Frauen, die tatsächlich denken, dass das Liebesgesäusel per E-Mail später in eine gemeinsame Zukunft mündet.

Dabei ist die Vorgehensweise dieser skrupellosen Lügner längst ein alter Hut, ihre Masche, so meint man, müsste bekannt sein. Allerdings muss man einschränkend dazu sagen, dass die allermeisten Informationen über dreiste Liebesbetrüger, diese Romance-Scammer eben, im Internet veröffentlicht werden.

In der alltäglichen Print-Presse ist die Thematik eher rar gestreut. Insofern ist es nachvollziehbar, dass sehr viele ältere Damen diesen eiskalten Gaunern auf den Leim gehen. Eine Dame, die die „Süddeutsche Zeitung“ interviewte und die Opfer eines solchen feisten Liebesbetrugs geworden ist, war beispielsweise schon über 80 Jahre alt!

Am meisten, auch das wird in dem Artikel festgehalten, fallen Frauen zwischen 40 und Mitte 60 auf diese Typen herein.

Die – fernab von den Computern der Damen – ganze Netzwerke unterhalten und damit nur ein einziges Ziel verfolgen: an das Geld der jeweiligen Frau zu gelangen. Nicht an das Herz!

Deshalb ist es an Perfidität nicht zu überbieten, wenn diese Art Männer über Singleportale – egal – welcher Preis- und Niveauklasse! – den Kontakt zu ihren späteren Opfern herstellen.

Allerdings werden auch mehr und mehr die sozialen Netzwerke, allen voran Facebook, zur Akquise-Plattform dieser Herzensbetrüger, siehe meine eingangs erwähnte Bemerkung.

Ist FRAU erst einmal mit Ihnen arglos oder/und positiv gestimmt in Kontakt geben sie sich weltmännisch.

Sie leben stets irgendwo im englischsprachigen Raum, haben angeblich ungewöhnliche, aufregende Berufe und strahlen dieses kosmopolitische Feeling freilich auch auf ihren Bildern aus. Diese aber, das müssen die meisten weiblichen Opfer später erkennen, sind irgendwo aus dem Internet zusammen geklaut. Ebenso wenig stimmen freilich die Stories, die sie den Frauen per E-Mail auftischen.

Die stets damit enden, dass Geld gefordert wird.

Entweder für eine unerwartete Zahlung, die er gerade nicht leisten kann, weil er an sein Vermögen nicht ran kommt oder für die Begleichung von medizinischen Kosten aufgrund eines Unfalls, den er oder ein Familienmitglied im Ausland hatte, und, und, und….

Die Gründe, weswegen rasch Geld benötigt wird, sind vielfältigster Natur.

Dass das „Money“ dann auch fließt, ist in erster Linie darauf zurück zu führen, dass der Mann es versteht, eine sehr romantische und intensiv-vertrauliche Verbindung über die Kommunikationskanäle des Internets zu der jeweiligen Frau aufzubauen. Da viele sich schon in einer wahren Beziehung mit diesem Mann wähnen, wird das verlangte Geld meist auch angewiesen.

Oft kommen dann die nächsten absurden Forderungen, es geht immer weiter – allein ein Treffen kommt nie zustande.

Oft ist das dann der Punkt, an dem die Frauen den Betrug erkennen. Und handeln. Polizei und Detektive sin dann die Stellen, die aufgesucht werden. Was sich dann an finanziellem Verlust den jeweiligen Experten offenbart, ist entsetzlich und m besagten Artikel von Lars Langenau (Link am Ende dieses Beitrages) detailliert geschildert. Viele Frauen stehen vor dem finanziellen Ruin, so manche schreckt nicht davor zurück, Haus und Hof zu verkaufen. Ein absoluter Irrsinn!

Allerdings – und auch das ist traurige Tatsache beim Thema „Romance Scamming“ – reden längst nicht alle Opfer über das, was ihnen widerfuhr oder suchen Behörden oder Detekteien auf. Viele schweigen, aus Scham.

Was sowas mit den hoffnungsvollen Gefühlen, die die Frauen in diese Art „Beziehung“ gelegt haben, macht, kann man sich ausmalen…!

Insofern: halten Sie die Augen offen, wem Sie was anvertrauen und werden Sie unbedingt misstrauisch, wenn mit jemanden so gar kein Treffen zustande kommen möchte, andererseits aber Geld verlangt wird! Beim Thema „Geld“ sollten Sie generell all` Ihre Alarmglocken schrillen lassen!

Zudem: macht sich ein Gefühl des Misstrauens in Ihnen breit, hilft immer auch eine kleine, eigene Recherche im Netz. Gibt es den Namen des Mannes wirklich, kann man sein Foto eventuell über die Google-Suchfunktion abgleichen, ist er eventuell von anderen Frauen schon bei www.wen-datet-er-noch.de hinterlegt worden?

Scheuen Sie sich zudem nicht, zur Polizei zu gehen, wenn Sie das Gefühl haben, Opfer eines Betrügers geworden zu sein oder im Begriff sind, es zu werden.

Lieber einmal zu viel vorsichtig sein, als später mit einem finanziellen und emotionalem Verlust leben zu müssen.

Hier nun der lesenswerte Bericht, der in der „Süddeutschen Zeitung“ zum Thema erschienen ist: http://www.sueddeutsche.de/leben/heiratsschwindler-ich-habe-mich-in-eine-illusion-verliebt-1.2555886

Herzlichst, Linda-Tabea Vehlen, auf Facebook unter https://www.facebook.com/lindatabea.vehlen

Bildnachweis: https://de.fotolia.com/id/84391293 – Datei: #84391293 | Urheber: serpeblu

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert