using internet in the airport terminalIn –zig Internetforen für Frauen spiegelt sich tagtäglich das pralle (Beziehungs-)Leben wider, Beitrag um Beitrag.

Ich stöbere gern in den vielen Frauenforen.

Mit Vorliebe – nicht zuletzt natürlich aus beruflichen Gründen – in Themen, die mit Beziehung, Liebe, Fremdgehen, Dating, Kennenlernen und Singledasein zu tun haben.

Dieser Tage las ich im Forum von elitepartner.de ein Posting, das eine Frau eingestellt hatte, die mit einem Mann, den sie offensichtlich online kennengelernt hat, eine Weile schon eine Fernbeziehung führt.

Sie beklagte sich, dass ihr Partner in der Zeit, in der sie sich nicht sehen, ganz oft Zeit mit diversen jungen Frauen um die zwanzig verbringt. Der Freund war den Angaben der Thread-Erstellerin um die fünfzig, sie selbst vierzig.

Sie ließ die Leute im Forum wissen, dass sie mit ihrem Partner schon mehr als einmal darüber gesprochen hat, dass sie das stört, dass er so viele junge platonische (???) Freundinnen hat. Und auch, dass sie schon so etwas wie Eifersucht verspürt, wenn sie weiß, ER trifft sich mit diesen Damen.

Allerdings dachte der Mann nicht im Traum daran, diese Kontakte einzuschränken oder gar aufzugeben. Er führt sogar noch an, dass doch diese Frauen sowieso „viel zu jung“ für ihn seien und er im Leben mit denen nichts anfangen würde.

Klingt seltsam – und ist es wohl auch.

Das befanden auch die Leute, die der Frau via Forum Ratschläge gaben. Heutzutage macht sich ja fast verdächtig, wer seinem Partner misstraut oder es kritisch sieht, wenn der eigene Freund doch arg viele weibliche Freundinnen hat.

Nichts gegen Freundinnen oder eine gute Freundin des eigenen Partners. Meist – das wissen wir alle – waren diese Freunde schon im Leben des Betreffenden, bevor man als Partner an Bord kam.

Umgedreht haben ja auch viele Frauen einen guten platonischen Freund.

Und nichts ist schlimmer, als wenn Leute innerhalb einer Beziehung anfangen, dem Partner altbewährte Kontakte zum anderen Geschlecht „verbieten“ zu wollen. Das ist ganz klar und darum geht es hier auch nicht.

Ich fand die vielen Antworten interessant, die in dem Forum der erwähnten Fragestellerin gegeben wurden. Denn fast einhellig befand die Community, dass ein gewisses Misstrauen – dem Mann gegenüber – hier sehr wohl angebracht ist, da es schon komisch ist, dass er sich mit so ganz jungen Frauen umgibt.

Das wirft natürlich (auch) die Frage auf, ob Fernbeziehungen vielleicht generell nichts für schwache Nerven respektive misstrauische Naturen sind? Auch eine Frage, die nicht pauschal zu beantworten ist, denn oft klappt diese – meist vorübergehende Art – der Partnerschaft ohne Probleme.

Zumal sich Beziehungen im Zeitalter von Singlebörsen eben oft über Distanzen erstrecken.

Und wohl viele Männer und Frauen gar kein Interesse daran haben, während der Abwesenheit des Partners Leuten anderen Geschlechts flirtend zu begegnen.

Nicht wenige aber, auch das ist bekannt, nutzen Beziehungen auf Distanz, um noch Parallelkontakte zu pflegen, viele dieser Leute betrügen ihren Partner in der Ferne. Auch das kennt man.

Nebenbei allerdings bemerkt, ist das alles natürlich keine Problematik einer Beziehung, die viele Kilometer trennt – bekanntlich wird auch fremdgegangen, wenn man als Paar in einer Stadt, in einem Zuhause, miteinander lebt.

Aber: für Menschen, die vielleicht schon einige schlechte Erfahrungen mit Unehrlichkeit oder/und Fremdgehen gemacht haben, oft durch Singlebörsen, beim Online-Dating, ist eventuell eine solche Beziehungsform per se nachteilig (nicht umsonst haben sich zudem Portale, die Fremdgeher, Singlebörsen-Casanovas und Lügner online aufdecken auf die Emotion des Misstrauens spezialisiert – wie die gefragte Plattform www.wen-datet-er-noch.de für Frauen beweist!).

Kommt in einer solchen „Fern“-Konstellation dann noch Eifersucht hinzu, ist das Gefühlschaos perfekt…

Um auf das erwähnte Posting zurück zu kommen, waren sich übrigens fast alle Diskussionsteilnehmer einig in der Annahme, dass der von der Dame erwähnte Partner wohl mit großer Sicherheit fremd geht. Mit einer oder gar mehreren dieser jungen Frauen, die er beschwichtigend als „gute Freundinnen“ angegeben hatte.

Den meisten erschien es merkwürdig, dass ein Mann um die Fünfzig „Freundinnen“ um die zwanzig hat, die er regelmäßig um sich schart. Daraus resultierend kam die Community recht rasch zu dem Schluss, dass hier wohl die erotische Komponente eine Rolle spielt oder sich zumindest recht rasch entwickeln dürfte.

Dass zudem der betreffende Mann seiner Partnerin gegenüber mehrfach äußerte, dass er nicht daran denkt, diese Kontakte einzustellen, macht die Sache nicht besser.

Die Thread-Erstellerin selbst gab zu, einen hysterischen Anfall am Telefon gehabt zu haben, als sie wieder einmal erfuhr, dass ein solches Treffen ihres Partners mit den jungen Frauen anstand.

Wahrscheinlich benötigt eine solche, geschilderte Beziehung wohl ein dickes Fell und Nerven wie Drahtseile, Eifersucht dürfte schon gar nicht im Spiel sein.

Ganz ehrlich: welche Frau, die sich eine traditionelle (und keine offene) Beziehung wünscht, macht so was mit, hält das aus? Vor allem auf Dauer?

Wohl keine einzige…!

Insofern gilt vor allem bei Fernbeziehungen: herrscht Misstrauen, statt Vertrauen und Verständnis, darf man davon ausgehen, dass diese Art der Partnerschaft für die Betreffenden – oder einen davon – nicht geeignet ist.

Nicht selten vertut man Zeit und Energie, um auf Distanz eine Illusion zu nähren, die sich am Ende doch als Fata Morgana entpuppt.

Und dafür, liebe Leserinnen, sollte wohl die Zeit jeder Frau zu schade sein…!

Herzlichst,

Linda-Tabea Vehlen, auf Facebook unter https://www.facebook.com/lindatabea.vehlen

Bildnachweis: Fotolia, https://de.fotolia.com/id/65281965 – #65281965 – © anyaberku

 

 

 

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