Mann hilft Frau aus AutoWie immer mehr Partnerschaften der emotionalen Wegwerfgesellschaft zum Opfer fallen

Als handwerklich unbegabte und – zugegebenermaßen –  daran auch uninteressierte Frau habe ich eher weniger mit Baumärkten am Hut. Schon gar nicht würde ich auf die Idee kommen „Baumarkt-TV“ oder andere Heimwerker-Videos zu schauen.

Aber wie das manchmal so ist: man sucht die eine oder andere Anregung, um das Daheim samt „Drumherum“ zu verschönern und so landete ich eben bei einem Baumarkt-Video. Das alles wäre nicht im Geringsten erwähnenswert, wenn nicht der Haupt-Protagonist in dem Video, ein Kunde, der seinen Garten mit einem Baumarkt-Pool verschönert hat, nicht am Ende der Sequenz folgende Worte frank und frei in die Kamera sprach:

„einen Baum zeugen, ein Haus bauen, Frau finden, Frau verlassen, wieder `ne Neue finden, Pool bauen!“.

Ein dahin gesagter Satz, der allerdings sinnbildlich für den immer größer werdenden Niedergang langlebiger Partnerschaften ist.

Auch wie der Typ das sagte – völlig locker und belustigt –, steht stellvertretend für viele (Männer), die kein Problem damit haben, Beziehungen im Rhythmus eines „Bäumchen-wechsle-Dich“-Spiel zu leben.

Auch scheint man(n) es vielerorts absolut in Ordnung zu finden, eine Frau mit einem (Klein)Kind zu verlassen, um nur kurz darauf mit einer neuen Partnerin erneut ein Kind zu zeugen. Wir haben dazu schon einmal –  unter anderem – einen sehr polarisierenden Beitrag gebracht, siehe hier: http://maennliche-untreue.de/2012/07/28/neu-verliebt-wenn-gebundene-manner-sich-im-internet-eine-andere-suchen/

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch:

dass es wohl auch kein Ausweg ist, in einer zerrütteten Partnerschaft zu leben, unter der womöglich noch Kinder zu leiden haben, ist klar. Und natürlich möchte ich mich auch keinesfalls über irgendwelche Lebensmodelle erheben. Nur zeigt eben auch der Austausch mit Nutzerinnen unseres Lügner- und Fremdgeher-Aufdeckportals www.wen-datet-er-noch.de, dass heutzutage bei nicht wenigen Männern die Hemmschwelle, Frau und Kind(er) für eine neue Frau zu verlassen, eben doch recht niedrig ist.

Das vermeintlich Bessere – die vielleicht erotischere Frau, das tolle Prickeln einer Affäre, die Anziehung einer Fremden aus der Singlebörse – ist nicht selten der Grund, dass nicht nur fremdgegangen, sondern auch gleich mal eine bisherige Beziehung einfach aufgelöst wird.

Ganz klar zählt hierbei das Internet zu den „Hauptverursachern“ von Untreue, Seitensprüngen und – oftmals übereilten – Trennungen.

Singlebörsen, Whats-App, Facebook & Co. sind nicht nur hervorragende Flirt- und Kommunikations-Plattformen für Singles – hier nehmen häufig auch neue Lebenswege von gebundenen Leuten oder/und Verheirateten ihren Anfang.

Sei es, dass ein Familienvater heimlich in der Singlebörse einen Account hat und sich als „Single“ ausgibt oder sich auf sozialen Netzwerken aus harmlosen „Online-Freundschaften“ mehr ergibt.

Die Möglichkeiten, jemand anderes –  jemanden Neues – kennenzulernen, sind heutzutage so riesig wie nie. Das schlägt sich nicht nur in Trennungen und in einer erhöhten Anzahl von Fremdgängern nieder, auch Leute auf Partnersuche sind mehr als genug mit dem sich immer schneller rotierenden „Bäumchen-wechsle-Dich“-Spiel konfrontiert.

Nämlich dann, wenn selbst fortgeschrittene Kennenlernphasen nicht in eine Beziehung münden, sondern der oder die potentielle Beziehungskandidat(in) heimlich noch jemanden parallel gedatet hat und letztlich diese Person zum Zug, sprich: zur Partnerschaft, kommt.

Mit der Kennenlernphase war`s das dann und mit der erhofften Beziehung sowieso.

Das Internet – ich habe es schon angerissen – ist in emotionalen Angelegenheiten Segen und Fluch zugleich.

Wo man in Millisekunden mit dem oder der Liebsten auch über tausende Kilometer hinweg per Video, Ton oder E-Mail kommunizieren kann, lauern eben auch Millionen Verlockungen. Per Mausklick kann man(n) sich der Suche von Leuten widmen, die einen Partner fürs Leben, fürs Bett, zum Kochen oder für das Tennis-Match suchen – nichts, aber auch gar nichts, ist unmöglich.

Für die klassische Partnerschaft, die auch die sogenannten „Höhen und Tiefen“ übersteht, scheint genau das jedoch ein fieses Gift zu sein.

Denn wo man früher – oft schon aus Mangel an  Gelegenheiten in Sachen „Partnersuche“  – in Beziehungen noch so manche Krise gemeinsam meisterte (und sie auch meistern wollte), wird heutzutage bei kleinsten Konflikten abgewunken und nicht selten die Ablenkung von Beziehungsproblemen per Mausklick im Netz gesucht.

Wohin das führt, ist klar.

Wer sich in einer aktuellen Partnerschaft nicht mit Problemen auseinandersetzen und lieber gleich eine neue Person daten mag, dem eröffnet das Internet ein wahres „Kontakte-Eldorado“!

Dabei muss man(n) nicht mal fremdgehen, um schon bald wieder in einer neuen Beziehung zu landen – schon das Wissen um die Möglichkeit unzähliger neuer Kontakte, die nur einen Mausklick weit entfernt sind, wird sicher so manchen den bequemeren Weg wählen lassen. Den Weg des geringsten Widerstandes nämlich.

Sich nicht mit einem ernsten Beziehungsproblem auseinanderzusetzen, sondern weiter zu wandern – zur nächsten Partnerin, zum nächsten Partner.

Auf den man dann irgendwann eben trifft, nachdem man – vielleicht einen Tick zu vorschnell – die letzte Beziehung mal eben beendet oder in die Brüche gehen lassen hat.

Gerade kürzlich traf ich auf einer Nachmittagsparty ein nettes Paar mit einem kleinen Kind. Von den Gastgebern erfuhr ich, dass beide ihren jeweiligen Partner, mit dem man jeweils Nachwuchs hatte, kurz zuvor verlassen und sich zusammengetan hatten. Der „neue“ Nachwuchs war denn auch schnell da…!

Wie gesagt: natürlich gibt es Millionen Gründe, warum Beziehungen scheitern, Partnerschaften nicht fortgesetzt werden (können).

Aber dennoch – es fällt auf: dieses Heer an Patchworkfamilien, an frisch getrennten Paaren, die sich doch gerade erst zusammen getan oder/und ein gemeinsames Kind bekommen haben und auch bei Leuten, die mehrere minderjährige Kinder haben – und trotzdem mit einem neuen Partner ein neues Leben beginnen.

Man mag sich gar nicht vorstellen, was das alles – neben den betroffenen Frauen und Männern – mit den Kindern der Getrennten und sich Trennenden macht. Da kann das in vielen Medien tausendmal als (neuer) „Lebensstil“ oder eine „sich verändernde Gesellschaft“ „gehypt“ werden: fakt ist, dass ein oder mehrere Betroffene in solch` Konstellationen immer leiden.

Insofern plädiere ich dafür, dass Paare – egal, ob mit oder ohne Kind(er) – sich bei Beziehungsproblemen der Thematik stellen, miteinander diskutieren, streiten, sich austauschen, auch mal laut und wütend werden. Aber sich doch der Besonderheit ihrer Partnerschaft bewusst sind und beide (oder zumindest der, der die Trennung beabsichtigt) sich fragen sollte(n), ob das Beenden der Beziehung wirklich das Nonplusultra ist?

Egal, ob Fremdgehen, alltägliche Streitereien oder gegensätzliche Charaktere im Spiel sind:

sich im Klaren darüber zu sein, dass eine solche Ausnahmesituation ja vielleicht genau das ist, was altmodisch und landläufig als „Höhen und Tiefen gemeinsam bestehen“ bezeichnet wird.

Natürlich sollten es Situationen sein, die zu bewältigen sind, niemand muss sein Leben mit einem schweren Alkoholiker, einem notorischen Fremdgeher oder gar einem Schläger verbringen.

Ganz klar!

Nur: derlei Gründe sind es meist gar nicht, die Paare und ganze Familien, auseinanderbrechen lassen. Dass es viel zu oft Probleme, die zu bewältigen gewesen wären oder gar Nichtigkeiten sind, die eine Partnerschaft haben scheitern lassen, zeigen eben solche unverblümten Aussagen, wie von dem eingangs erwähnten Mann in dem Baumarktvideo.

Bei solchen Exemplaren klingt das zudem verdammt nach „Mein zweites Haus, mein zweites Auto, meine zweite Frau“, „meine zweite (neue) Familie“! Das hat was von infantiler Spaßgesellschaft, zeugt aber kaum von gereiften Persönlichkeiten, die in einem Partner, einer Partnerin DIE eine Person für das ganze Leben sehen.

Und das macht das ganze so fragwürdig – man kann eigentlich auch sagen: traurig.

Falls Sie sich das besagte Video einmal anschauen wollen, hier – bitte sehr: die besagte Sequenz, bei der der junge Mann locker-flockig über seine Beziehungseinstellung spricht, ist bei Minute 17:52 zu sehen, fast ganz am Ende: https://www.youtube.com/watch?v=-01PeEmuVaw

Herzlichst,

Linda-Tabea Vehlen, auf Facebook unter: https://www.facebook.com/lindatabea.vehlen

Bildnachweis, Fotolia, https://de.fotolia.com/id/55557327,

Datei: #55557327 | Urheber: Peter Atkins

 

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