Meine gewählte Überschrift hat erst mal nichts mit fremdgehenden Männern zu tun, denn: dieser Ausspruch begegnete mir nicht auf dem Feld der Lügen und Untreue, sondern im Bereich der Apps.
Eine Sparte, die mich null interessiert, aber was über diese trendigen Anwendungen geschrieben wurde, fand ich bemerkenswert – weil man es ohne Weiteres auch auf die Untreue münzen kann.
In einem Artikel über eben diese Apps wurde nämlich darüber berichtet, dass es davon so viele gibt, dass es kaum einem App-Anbieter gelingt, nach einer ersten erfolgreichen App mit einer weiteren erfolgreich zu sein. Als Grund wurde die megagroße Auswahl der beliebten Anwendungen genannt.
Sinngemäß schrieb der Autor des Beitrages, dass eben das Angebot zu groß ist, als dass die Nutzer einer App treu bleiben. Klingt nach inflationärem Singlebörsen- und Online-Dating? Fand ich auch. Denn auch hier scheint das Angebot so groß und verlockend zu sein, dass ein Großteil der Männer einem zweiten Date oft kein weiteres mehr folgen lässt. Oder sich nach einigen – durchaus schönen – Dates, einer anderen Frau zuwendet.
Passend zu diesem Vergleich, den ich aufgrund des Berichtes gleich zwischen den Apps und der Untreue zog, meldet sich heute eine Freundin, die mir vor Wochen noch von einem Mann, den sie kennengelernt hat, vorgeschwärmt hat. Man traf sich bei Finya.de – einer kostenfreien Partnerbörse. Was meine Freundin über den besagten Mann berichtete, klang in allen Bereichen gut: er sah gut aus, war beruflich erfolgreich, charmant und, und, und….das volle Programm eben (das FRAU sich durchaus gern gefallen lässt…!).
Ich hörte dann eine Weile nichts von der Freundin und ging erstmal davon aus, dass wohl Amors Pfeil getroffen und es sie nun richtig erwischt hat, sie ihren „Honeymoon“ auskostet.
Aber ich lag falsch mit meiner Vermutung. Dieser Tage meldete sie sich bei mir und berichtete, dass es aus sei mit diesem Mann. Bezeichnenderweise mal wieder nach dem ersten Sex. Wahnsinn, wie viele Männer doch den Sex „noch mitnehmen“, sich dann aber wieder neu auf die Jagd nach Frauen machen. Oder sich Frauen zuwenden, die sie parallel schon „auf der Warmhalteplatte“ hatten. Ein perfides Spiel, minütlich neu aufgelegt, in diesen virtuellen und digitalen Zeiten…! Leider!
Zurück zu meiner Freundin: nach dem besagten erotischem Miteinander hatte sie ein komisches Bauchgefühl. Wie gut, dass FRAU darauf immer noch zurück greifen kann! Auch bei meiner Freundin navigierte das „zweite Gehirn“ sie zu einem Volltreffer. Sie fand nämlich heraus, dass er in besagter Singlebörse noch ein zweites Profil hatte, ohne Foto – er wollte wohl was vertuschen….Statt zu schweigen, machte meine Freundin Nägel mit Köpfen und konfrontierte ihn kurzerhand mit ihrem Wissen. Er gab es zu.
Ende der Story, Fortsetzung ausgeschlossen.
Eine Geschichte, wie sie tagtäglich und weltweit passiert. Vor allem Frauen, die sich im Internet auf Partnersuche begeben. Es ist doch in ganz, ganz vielen Fällen so, dass man als Frau hier immer wieder sein blaues Wunder erlebt. Schlimm auch, dass dies Singlefrauen fast immer mit Männern passiert, die sich nach dem Kennenlernen supercharmant geben, die große Liebe beschwören, von einem zukünftigen gemeinsamen Leben schwärmen und, und, und….
Während sie – das bewahrheitet sich viel zu oft (u. a. durch Portale wie www.wen-datet-er-noch.de ) – parallel aber noch weitere Frauenkontakte oder zumindest eine andere Frau haben, der sie mit Sicherheit dieselben Lügen erzählen.
In eine Partnerschaft geht am Ende meist keine der Frauen mit solch einem Exemplar von Mann. Warum?
Weil es die Auswahl ist, die solche Menschen sich nicht binden lassen, die Weite des Internets, die Suggestion von Millionen Frauenkontakten. Nicht wenige denken dann freilich, dass es, neben der aktuellen Frau, mit der sie sich treffen, wohl noch viele weitere geben muss, von denen sie unbedingt einige noch kennenlernen müssen.
Eine Sucht schon fast. Aber eine, die auf einem Irrglauben beruht. Denn auch wenn das Angebot an Flirt- und potentiellen Partner-Kontakten in der Tat riesig ist, kann man es erstens sowieso niemals schaffen, selbst nur einen Bruchteil dieser Menschen kennenzulernen UND: wer stets meint, noch etwas Besseres zu finden, wird – nun ja – niemals fündig.
Und eines Tages wahrscheinlich einsam erkennen, dass die ewige Hatz nach dem vermeintlich Besserem umsonst war.
Man darf annehmen, dass es viele, viele Millionen Menschen treffen wird, die sich dieser Erkenntnis werden stellen müssen. Vertane Chancen auf ein Liebesglück. Weil man(n) dachte „das kann`s noch nicht gewesen sein!“.
Tja…
Herzlichst,
Linda-Tabea Vehlen, auf Facebook auf: https://www.facebook.com/lindatabea.vehlen
Bildnachweis: Fotolia, https://de.fotolia.com/id/42185665
#42185665 – © Jeanette Dietl
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!