Zerbrochenes HerzBeim Stöbern im Netz bin ich auf ein Interview der Französin Maryse Vaillant gestoßen, die auch Publikationen in Sachen „Liebe und Beziehung“ heraus gebracht hat.

Die gute Frau gibt Thesen von sich, dass einem die Haare zu Berge stehen! Zum Beispiel diese: „Wahre Treue ist etwas Wunderbares, wenn man wirklich treu sein will – und zwar nicht weil man liebt, sondern weil man sich selbst kennt, weil man weiß, wer man ist. Das ist eine Frage der Reife.“

Aha!

Ich bin von jeher der Ansicht, dass Treue sehr wohl zur Liebe gehört (…sonst wäre wohl nie das Treuetestportal www.wen-datet-er-noch.de entstanden)

Zu einer echten Liebe freilich, nicht zu einer geheuchelten. Und zu wissen, wer man ist – nun, das sollte generell angebracht sein. Egal, ob man nun Single ist oder in einer Beziehung!

Eigentlich auch logisch, dass man, wenn man jemanden von ganzem Herzen liebt, demjenigen auch treu sein möchte. Die wenigsten werden wohl fremd gehen, wenn sie ihren Partner aufrichtig lieben. Untreue und die unzähligen heimlichen Online-Flirts und Parallel-Beziehungen passieren ja meist, wenn einer sich nicht mehr wohlfühlt in der Beziehung, sich Langeweile eingeschlichen und man(-n) den Drang nach fremder Haut hat. Oder es einen nicht juckt, dass man mit Untreue die Beziehung aufs Spiel setzt. Ist dann wahrscheinlich sowieso keine echte Liebe…

Madama Vaillant erwähnt auch, dass eine Ehe „keine leichte Sache“ ist. Hätte nur noch gefehlt, dass noch kommt „Liebe / Beziehung ist Arbeit“.

Meine ganz ehrliche Meinung:

eine Beziehung, die von Liebe und Respekt getragen wird, ist niemals Arbeit. Nie, nie und nochmals nie!

Leider liest man derlei fragwürdige Statements allethalben. Für mich ausgemachter Unsinn. Denn im Gegensatz zur Arbeit, im Sinne von Broterwerb, die sich viele Leute tatsächlich nicht wirklich aussuchen können oder öde finden, sucht man sich seinen Partner ja aus.

In unserem Kulturkreis zumindest.

Und das macht man, weil man sich mit diesem einen Menschen ein Leben in Liebe und Harmonie vorstellt. Niemand geht eine Beziehung zu jemanden, den er liebt ein, weil er dann „dran arbeiten“ möchte. Wenn dieser Punkt eintritt, ist die Beziehung eigentlich schon vorbei. Meist ist vorher etwas gravierendes passiert. Dass einer fremdgegangen ist zum Beispiel.

Dass nach einem solchen Ereignis die Frage im Raum steht „gehen oder bleiben?“ ist ganz klar. Und eine solche Entscheidung ist dann wirklich schwer, artet dann vielleicht tatsächlich in Beziehungsarbeit aus. Die bei den allermeisten aber eben auch keine Trennung verhindern kann.

Weil halt nach einem Seitensprung, einer Affäre oder einer Parallelbeziehung wirklich Tag für Tag nur noch das Ringen um die Beziehung auf dem Programm steht. Und das dürfte niemandem Spaß machen. Für die allermeisten Frauen ist Fremdgehen und Untreue, ob nun im realen Leben oder virtuell, noch immer ein Trennungsgrund. Ganz klar, dass eine Beziehung danach nicht mehr von Leichtigkeit und tiefer Liebe geprägt ist. Selbst wenn die Liebe noch da ist, das Misstrauen bleibt. Und die „Arbeit“, das wieder in hundertprozentiges Vertrauen umzuwandeln, lohnt leider nur in den allerwenigsten Fällen.

Wahrscheinlich weil es nicht machbar und ein Kampf gegen Windmühlen ist. Vertrauen – schon gar nicht, wenn einer fremdgegangen ist oder heimlich in der Singlebörse fremdgeflirtet hat – ist gerade für Frauen nicht mal eben so wieder herstellbar.

Die Konsequenz ist, dass die Beziehung keinen Spaß mehr macht, belastet und der Partner nicht mehr DER Partner ist. Bei jeder Überstunde, jeder Dienstreise, wenn im Internet gesurft wird, und, und, und… ist da die bange Frage im Hintergrund: „ist vielleicht wieder Fremdgehen angesagt?“.

Klar, die Arbeit, eine solche angeknackste Partnerschaft wieder ins Laufen zu bringen, kann man sich machen.

Nur, dass es keinen wirklichen Punkt des Abschlusses, kein Ergebnis (im Gegensatz zur beruflichen oder ehrenamtlichen Arbeit) gibt. Schon deshalb, weil man keinen Zeitpunkt findet, der da heißt: ab jetzt ist wieder tiefes, tiefes Vertrauen angesagt, der Betrug ungeschehen…Das bleibt die reinste Illusion.

Man sieht das ja an vielen Beziehungen, wo es einen Seitensprung gab, dass das Paar daran „arbeitet“ diesen zu verARBEITEN – und sich schlussendlich irgendwann doch trennt. Meist tut das natürlich die Person, die betrogen wurde und beendet die Beziehung zum Partner, der fremdgegangen ist.

Bleibt man zusammen, wird eine solche Partnerschaft immer Arbeit bleiben.

Und somit die Frage: warum sich diese Arbeit machen? Wo es doch Beziehungen gibt (geben kann), die geprägt sind von Liebe und Leichtigkeit.

Arbeit hat man im Leben ja eigentlich wahrlich schon genug. Und Untreue niemals ihr Gutes!

Wer sich das absurde Interview der eingangs erwähnten Dame mal durchlesen möchte, hier der Link (man achte auf die Kommentare!):

http://diestandard.at/1262209137972/Die-Untreue-und-ihr-Gutes

Herzlichst,

Linda-Tabea Vehlen, auf Facebook unter https://www.facebook.com/#!/lindatabea.vehlen

Bildnachweis: Fotolia, #41344068 – © racamani

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