Frau schaut gespannt In den letzten Tagen habe ich einige Diskussionen im Internet zum Thema „in sein Handy schauen“, „SMS auf seinem Handy lesen“ und „Mails von ihm heimlich lesen“ verfolgt.

Es ist ein Reizthema, bei dem die eine Seite hochempört reagiert, die andere Seite jedoch dafür plädiert, sich bei einem konkreten Verdacht entsprechende Gewißheit auf diesem Wege zu verschaffen.

Doch was ist ein konkreter Verdacht?

Ganz bestimmt ist es kein Grund, wenn man weiß, der Partner arbeitet beruflich mit vielen Frauen zusammen, und man hier ein ungutes Gefühl hat oder gar eifersüchtig ist, jeden Abend sein Handy zu checken.

Lappalien ohne konkreten Verdacht rechtfertigen Blick in sein Handy nicht

Sollte eigentlich selbstverständlich sein, aber es gibt natürlich auch Frauen, die ihm nicht über den Weg trauen, sobald andere Frauen sein Umfeld tangieren. Vielleicht auch manchmal zu Recht, aber an und für sich rechtfertigen derlei Lappalien ganz und gar nicht den Blick in sein Handy oder seinen Mailaccount.

Wie aber soll FRAU sich verhalten, die bereits Erfahrungen mit einem untreuen Lügner, der sehr wohl seine „Fremdgeh-Aktivitäten“ über das Handy abwickelte, gemacht hat? Und deren Sinne hierfür natürlich geschärft sind?

Solche Stimmen sind in den Internet-Foren immer wieder zu hören: „ich wurde bereits belogen und betrogen, habe später mitbekommen, dass sie sich immer SMS schrieben“ oder „jetzt weiß ich, warum er sein Handy immer bei sich hatte“.

Diese Frauen vertreten straight die Meinung, sich nunmehr – beim aktuellen Partner – IMMER Gewißheit durch Handy & Co. verschaffen zu wollen, einfach, um nicht wieder einen Supergau zu erleben.

Die Stimmen, die dagegen halten, sprechen nicht selten über einen Vertrauensbruch, der mit derlei Aktivitäten begangen wird.

Wann genau ist Vertrauen gebrochen?

Nun ja, Stichwort „Vertrauensbruch“ – wer begeht den eigentlich, wenn eine suchende Frau wirklich eindeutige Indizien in Sachen Fremdgehen entdeckt?

Ich bin ganz ehrlich:

wenn eine Frau entsprechend schlechte Erfahrungen bereits gemacht hat und der aktuelle Partner ganz eindeutig die Signale versendet, die fremdgehende Männer nun mal funken (wenn es z. B. zum x-sten Mal heißt, dass es im Büro später wird, wenn sich angebliche Wochenend-Termine häufen, er sich immer öfter zum Telefonieren zurück zieht, auf SMS scheinbar zunächst nicht reagiert usw, usf.), dann verurteile ich ein solches Verhalten ganz und gar nicht.

Ich kann mir vorstellen, dass die meisten Frauen, die bereits mißtrauisch geworden sind und ahnen, dass sie betrogen werden, dass ihr Partner Kontakte zu einer anderen Frau hegt, eine günstige Gelegenheit immer nutzen würden, um nachzusehen, was los ist.

Das könnte zum Beispiel dann der Fall sein, wenn er sein Handy frei auf dem Tisch liegen lässt und die Frau weiß, dass er in den nächsten Minuten nicht erscheint. Oder – was meist unwahrscheinlich ist – seinen Mailaccount eingeloggt online offen lässt.

Diese Gelegenheiten zu nutzen, wenn man `eh schon ein schlechtes Bauchgefühl, eine ungute Ahnung hat, ist schlichtergreifend menschlich.

Ich glaube fast, dass sich hier die wenigsten Frauen beherrschen können. Immer natürlich vorausgesetzt, er liefert ihnen bereits geraume Zeit das Gefühl, dass er eine andere trifft.

Ins Handy schauen – manche Gelegenheiten bei Verdacht sind verlockend

Dass ist dann ähnlich wie mit einer Tafel Schokolade oder einer Schachtel Pralinen, die man noch im Hause – womöglich noch auf dem Esstisch herumliegen – hat und gerade eine Diät macht.

Schlicht und ergreifend: verlockend.

Wer einen Blick riskiert, sieht Verdacht oft bestätigt

Nur, dass bei der Schokolade – meist in wenigen Minuten genussvoll aufgefuttert – höchstens der Zeiger der Waage sich bewegt, ansonsten aber keinerlei Konsequenzen entstehen.

Währenddessen für die Frau, die in seinem Handy durch eindeutige SMS fündig wird – was in vielen Fällen leider meist der Fall ist – schnell mal eine Welt zusammen bricht.

Je nachdem, wie intensiv und lange die Partnerschaft schon besteht, ist die Erkenntnis, dass man als Frau betrogen wird, wie ein Schlag ins Gesicht. Von fliegenden Vasen bis zum finanziellen Ruin kann jetzt alles passieren.

Die Gewißheit, dass man sich in seinen Ahnungen nicht getäuscht hat, verursacht nicht wirklich Erleichterung.

Woher Bestätigung kommt, spielt dann kaum mehr Rolle

Dass diese Info durch einen offiziell nicht erlaubten, heimlich riskierten Blick, erlangt wurde, spielt allerdings, wenn es schon mal raus ist, keine Rolle mehr.

Weil diese Unehrlichkeit zumeist in keinem Verhältnis zu dem steht, was er ihr antut. Und dass sie wissen will woran sie ist, tja, das ist und bleibt nachvollziehbar. Jedenfalls für mich als Frau.

In diesem Sinne – tun Sie in solchen Situationen einfach das, was Sie für richtig halten!

Herzlichst,

Linda-Tabea Vehlen

Bildnachweis: Fotolia © Roman Hense #36067420

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