„Ich habe eine andere kennengelernt“ – vier Worte, die wohl für die meisten der Frauen, die in einer Beziehung leben, der Supergau sein dürften.

Ganz besonders für diejenigen, die ihren Partner im Internet, in einer Singlebörse, kennengelernt haben. Denn die Männer, die FRAU im Internet kennengelernt hat, sagen diesen Satz ganz besonders häufig.

Relativ häufig tragen die betroffenen Frauen emotional schwer an einer solchen Situation.

Viele von Ihnen haben meist schon längere Singlebörsen-Erfahrungen und damit schon diverse Flops – unehrliche und untreue Männer betreffend – hinter sich.

Wähnen sie sich jetzt beim „Richtigen“ und erleben wiederum ein Fiasko, dauert eine Verarbeitung dieser Enttäuschung nicht selten viele Monate.

Aber warum sprechen gerade Männer, die FRAU online kennengelernt hat, diesen Satz so häufig aus?

Ganz einfach: weil sehr viele der Männer, die im Netz eine Partnerin suchen, auch dann noch Kontakte pflegen, wenn sie fündig geworden sind.  Selbst dann, wenn aus dem „fündig werden“ eine Beziehung wird.

Im Gegensatz zum Großteil der Frauen, die sich – sobald sie mit dem Mann zusammen sind – so gut wie gar nicht mehr in der Online-Partnerbörse einloggen. Meistens melden sie sich sogar ziemlich rasch dort ab.

Und verbringen ihre Zeit lieber mit IHM, der ihnen ja auch alles gibt, was sie von einer Beziehung erwarten.

Dass er hinter ihrem Rücken mit weiteren Frauen aus dem Netz Kontakte pflegt – ja diese manchmal direkt online sucht – ahnen sie nicht.

Die Spielchen dieser Parallel-Dater sind leider auch nicht auf den ersten Blick zu durchschauen. Manche Männer halten das emotionale Level (viel Zeit miteinander verbringen, zusammen ausgehen, Restaurantbesuche, tolle Nächte usw.) aus der Kennenlernzeit auch noch in der jungen Beziehung.

Andere wiederum lassen dann allerdings schon nach.

Diejenigen, die nicht nachlassen, legen sogar noch einen drauf: indem sie permanent und schon ziemlich scharf gezeichnet von einer gemeinsamen Zukunft sprechen.

Eine ziemlich perfide Masche, die die emotionale Zuwendung der Frauen mehr als mißbraucht.

Durch unsere flexible Online-Gesellschaft schaffen es Männer jedoch spielend, viel Zeit mit der Partnerin zu verbringen UND dennoch heimlich andere Kontakte zu schmieden.

Allerdings gibt es Anzeichen:

wenn schon im zweiten Beziehungsmonat die Anrufe unregelmäßig kommen, auf Nachrichten kaum oder nur spät reagiert und sich nur unzuverlässig gemeldet wird, kann man hundertprozentig davon ausgehen, dass andere Frauen parallel im Spiel sind.

Manchmal ist es der „Klick“ und der „Kick“ zugleich, der ihn fremd flirten lässt.  So landet er – vielleicht eher zufällig, im Büro oder durch einen Werbebanner – auf einer Datingseite und kann dann nicht widerstehen, wenn ihm schon auf der Startseite die Fotos attraktiver Frauen entgegenblinken. Hier kommt, ob MANN will oder nicht, einfach das Jagdfieber durch.

Den Unterschied macht, dass so mancher Mann diesem widerstehen kann und es beim (an-)schauen belässt und mancher eben nicht.

Und genau diesen einen Schritt weitergeht.

Sprich: Kontaktaufnahme, Telefonate, Mails, SMS und dann eben auch ein Date.

Ein Großteil der Männer findet das alles aufregend und sieht es als prickelndes „Abenteuer“, so dass von diesen Exemplaren ungerührt mehrere Frauenkontakte neben der Beziehung gesucht und auch vertieft werden.

Wobei gesagt werden muss, dass viele Männer deshalb diese unrühmliche Schiene fahren, weil die aktuelle Partnerin für sie eben noch nicht die absolute Mrs. Right ist und MANN sich denkt: „da kommt noch was Besseres“.

Was natürlich nie und nimmer laut ausgesprochen wird.

Das – vermeintlich – Bessere vermuten Männer in den virtuellen Kontaktewelten des World Wide Web. Nie zuvor konnte komfortabler „gejagt“ und „auf Beutezug“ gegangen werden wie heutzutage!

Ran an die Tastatur und los gehts. Viele dieser Spezies, die genau über dieses Medium eine Partnerin gefunden haben und frisch mit ihr zusammen sind, scheuen sich denn auch nicht, den Job und das Arbeitspensum vorzuschieben, wenn sie eher Lust auf ein Treffen mit einer Frau aus der Dating-Börse denn auf eines mit der Partnerin verspüren.

Die meisten Frauen, die von ihrem Partner zu hören bekommen, dass dies oder jenes nicht möglich ist, weil er just an diesem Tag berufsbedingt eingespannt ist, glauben das, was ER sagt. Vielen kommt lange auch ein abgeschaltetes Handy oder ein „nicht ans Telefon gehen“ nicht spanisch vor.

So soll es ja eigentlich auch sein. Immerhin kann FRAU sich an männerfreien Tagen vielzähligen anderen Tätigkeiten hingeben. Immer als Doppelpack auftreten macht ja auch keinen Spaß.

Nur: irgendwann meldet sich das Bauchgefühl. Ist eine gewisse Ahnung da, wenn sein Handy samstags mal wieder aus und er nicht erreichbar ist.

Aber auch, wenn das Unterbewusstsein schon recht deutlich signalisiert, dass Vorsicht geboten ist – die meisten Frauen schieben diese Ahnungen und Befürchtungen erst einmal beiseite. Viele von Ihnen sprechen IHN auch nicht drauf an, wenn er mal wieder nicht erreichbar war. Zu groß sind meist die Bedenken, als mißtrauisch zu gelten oder ihm das Gefühl zu geben, man traut ihm nicht über den Weg.

Alles gut und schön, allerdings: in Maßen.

Denn leider passiert genau DEN Frauen, die ihre unguten Ahnungen in sich reingefressen und das Bauchgefühl ignoriert haben, genau das, was ich in der &üuml;berschrift geschrieben habe.

Sie hören früher oder später – von dem Mann, den sie im Internet kennen gelernt haben und von dem sie dachten, dass er ein aufrichtiger Partner ist – den gnadenlosen Satz: „ich habe eine andere kennengelernt“.

Nicht wenigen ziehen diese Worte den Boden unter den Füßen weg. Man kann es nicht fasse, weiß nicht einzuordnen wie einem geschieht, was da gerade passiert.

Und die Männer?

Sind relativ schnell weg. Zu der nächsten, der aber nicht selten irgendwann das gleiche Schicksal widerfährt. Spätestens nach drei, vier Monaten, wenn er wieder parallel nach anderen Frauen Ausschau gehalten und sich mit ihnen getroffenen hat. Und wieder einmal denkt: „das ist sie jetzt – die Bessere“.

Bei vielen Männern zieht sich dieser rastlose Wahnsinn durch das ganze Leben. Sie werden nie fündig.

Und irgendwann, in ferner Zeit, mal sehr, sehr einsam sein.

Wer mag, kann ruhig jetzt schon schadenfroh sein. Mit der Gewißheit, dass es solchen Typen so und nicht anders ergehen wird!

Mitleid ist hier nun wirlich fehl am Platze!

In diesem Sinne – halten Sie Ihre Antennen auf Empang!

Herzlichst,

Linda-Tabea Vehlen

Bildnachweis: Fotolia, #39802717 © Jacek Chabraszewski

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