Dass sich im Internet, und damit auch in Singlebörsen, Partnervermittlungen und Flirtplattformen, eine beträchtliche Anzahl an skurrilen Männern tummelt, ist bekannt.
Vielen männlichen Zeitgenossen scheint beim Onlinedating ein hoher Wohlfühlfaktor garantiert zu sein.
Fast jede Frau, die Erfahrungen mit Internetmännern aus Singlebörsen hat, kann eine oder mehrere Geschichten dazu erzählen, was sie mit Kandidaten erlebt hat, die beim Online-Dating nichts weiter im Sinn haben, als zu lügen, ein falsches Spiel mit der Frau zu treiben oder sich als etwas auszugeben, was sie nicht sind.
Nicht wenige Männer in Singlebörsen bekommen deshalb von Frauen das Prädikat „gestört“.
Doch was ist eine harmlose Lügnerei und was eine nicht zu unterschätzende Persönlichkeitsstörung? Woran erkennt man die Signale und wie sortiert man diese Sorte Männer auf dem Weg der ernsthaften Partnersuche im Internet aus?
Wie auch im realen Leben, heißt es im Internet ebenso: wachsam sein! Und in Singlebörsen erst recht.
Zu viele schräge Vögel sind dort unterwegs. Das pure „schräg sein“ wäre sicher noch amüsant und man könnte sich mit den Freundinnen über die Internetmänner und ihre Macken kaputt lachen.
Allerdings bleibt einem das Lachen oft im Halse stecken, wenn wirkliche Idioten, die es nicht verdient haben, dass wir unsere Zeit mit ihnen verschwenden, unseren Internetweg kreuzen. Deshalb aufgepasst, wenn sich die nachfolgend beschriebene Sorte Mann in Ihrem Dating-Account verfängt!
Lästig, aber harmlos sind die Typen, die, kaum dass man sich eingeloggt hat, vorbeigesurft kommen und Fragen stellen wie „Na, wie war Dein Tag“, „wie gehts?“. Ohne Anrede, ohne einleitenden Worte, schon gar nicht auf´s Profil, welches man eingestellt hat, eingehend. Einfach nur sinnfreie Floskeln schreibend. In einer Vertraulichkeit, als hätte man schon zusammen Schafe gehütet. Selbstredend, dass es hier nicht lohnt, nur einen einzigen Finger an der Tastatur für eine Antwort zu bedienen.
Nervig, aber zumeist auch harmlos, sind die, die, nach einigem Hin- und Hermailen, dass seitens der Frau beendet wird, auf eine Erklärung pochen, warum man denn nun nicht mehr schreibt. Nicht wenige können damit nicht umgehen und werden ausfallend. Man ignoriert solche Exemplare am besten oder meldet sie – sofern sie beleidigend werden – dem Seitenbetreiber.
Einige der Singlebörsenkandidaten entpuppen sich allerdings erst nach einem persönlichen Treffen als Fake.
Wenn Sie schon lange Zeit mit einem Mann aus der Singlebörse telefoniert und Mails getauscht haben und es dann zu einem Treffen kommt, bei dem er Ihnen – meist irgendwann im Verlaufe des Abends – kund tut, dass sein Vorname, mit dem Sie ihn die ganze Zeit ansprechen, nicht der richtige ist und er in Wirklichkeit anders heißt, dann sei Ihnen nur geraten: sich auf keinerlei Erklärungen einlassen. Gehen. Sofort!
Obwohl das Sprichtwort „wer einmal lügt….“ sehr altbacken daher kommt – in diesem Fall passt es hundertprozentig. Garantiert! Dieser Typ Mann wird immer lügen. Ob es in persönlichen Dingen ist, er Ihnen Frau und Kind verheimlicht oder er statt Dr. med. XY irgendwo Pförtner ist – der Mann hat ein Problem. Was allerdings nicht zu Ihrem werden sollte!
Dann gibt es Männer – und gar nicht so wenige – die, kaum dass das 1. Date noch keine Stunde alt ist, ihre Probleme, gesundheitlicher oder psychischer Art, auf dem Präsentierteller darbieten. Es dürfte wohl wenige Frauen geben, für die seine Rückenprobleme oder die schicke Praxis seines Psychologen angemessene Themen für eine erste Verabredung sind. Am besten macht man es hier kurz und verabschiedet sich schnell wieder.
Schwieriger wird es allerdings, „richtige“ Lügner und Betrüger zu erkennen. Nicht selten kommt FRAU erst hinter die Wahrheit, wenn sich schon eine Beziehung anbahnt oder man schon längere Zeit ein Paar ist.
Deshalb ist es legitim, z. B. einfach mal einen Blick ins Impressum der Firma zu werfen, die ihm angeblich gehört oder von der er behauptet, dort Geschäftsführer zu sein. Es kommt gar nicht so selten vor, dass Männer auf diesem Gebiet flunkern. Manche fahren auch gern im gemieteten Porsche vor und lassen den Mann von Welt raushängen. Eigentlich alles albern und kindisch, oft ist es nicht nachvollziehbar, warum sie das tun. Aber sie tun es eben. Manche jedenfalls.
Richtig brenzlig wird es allerdings, wenn Geld ins Spiel kommt.
Ist man noch nicht einmal richtig zusammen und er bittet Sie darum, ihm etwas Geld zu leihen, dann ist Alarmstufe Rot angesagt! Gerade, wenn es ein Internetmann aus einer Singlebörse ist. Meist steckt hier nämlich eine Masche dahinter, früher nannte man diese Spezies schlicht und ergreifend Heiratsschwindler.
Heutzutage muss von Heirat noch nicht mal im Geringsten die Rede gewesen sein, wenn so manch` obkurer Typ nach Geld fragt.
Man sollte meinen, es sei wohl selbstverständlich, hierauf nicht einzugehen, aber viele Fälle, die ans Tageslicht kommen beweisen:
es gibt immer wieder Frauen, die Männern, die sie in der Singlebörse erst vor kurzem kennengelernt haben, Geld geben, in der Annahme, dies nur zu leihen. Und es so gut wie nie zurück bekommen. Also Finger weg! Auch wenn es „nur“ ein Betrag für die Fahrkarte oder das Flugticket sein soll.
Seien Sie generell vorsichtig mit Wertsachen und Geldbörsen, gerade wenn Sie IHN noch nicht so lange kennen und er bei Ihnen übernachtet. Es sind Fälle bekannt, wo Geld von ihm aus der Geldbörse entnommen wurde, während SIE unter der Dusche stand.
Leider gibt es für solche Männer nicht wirklich ein Frühwarnsystem. Deshalb immer auch auf das Bauchgefühl in der Kennenlernphase hören! Haben Sie den Verdacht, mit Ihrem neuen Bekannten stimmt was nicht, dann seien Sie einfach aufmerksam und auf der Hut. Lässt sich das schlechte Bauchgefühl bei einer Singlebörsenbekanntschaft nicht abstellen, lieber den Kontakt beenden.
Es gibt IMMER Gründe, warum sich unser sogenanntes „zweites Gehirn“ meldet.
Tja, und die größten Betrüger, nämlich die, die weibliche Herzen auf dem Gewissen haben, sind die Männer, die gebunden und dennoch in der Singlebörse und beim Online-Dating unterwegs sind.
Auch hier ist es oft nicht auf den ersten Blick erkennbar, dass etwas nicht stimmt. Gerade weil dieser Typ Mann überaus charmant und einnehmend sein kann. Es wird bei weitem nicht sofort deutlich, dass er lediglich auf ein Abenteuer und amouröse Erlebnisse aus ist.
Haben Sie Zweifel, dann lassen Sie sich seine Privatnummer geben und achten Sie darauf, ob er sich auch am Wochenende und an Feiertagen mit Ihnen trifft. Und sich mit Ihnen in der Öffentlichkeit zeigt! Wenn nicht, dann ist Vorsicht geboten!
Ähnlich heikel verhält es sich mit dem frisch getrennten Mann. Auch er verteilt Charme und Komplimente im &üuml;berfluss, schickt -zig SMS am Tag und hat immer wieder neue Pläne für gemeinsame Unternehmungen. Bis er eines Tages – meist, wenn FRAU schon Gefühle für ihn hegt – verkündet, dass er „eigentlich noch nicht bereit ist, für was Neues…“ und danach nicht selten von jetzt auf gleich von der Bildfläche verschwindet.
Die Absichten solcher Männer im Vorfeld zu erkennen ist schwierig, da es natürlich auch unzählige Singlebörsenkandidaten gibt, die es völlig ehrlich meinen.
Am besten fährt FRAU, wenn sie ein wenig abwartet, wie die Dinge sich entwickeln, sie nicht gleich enthusiastisch prüft, wie ihr Vorname mit seinem Nachnamen harmoniert und sich auch nicht von süssen Worten und Schmeichel-SMS einwickeln lässt.
Beim Onlinedating gilt:
lieber etwas mehr Zeit für den berühmten „zweiten Blick“ investieren und die Dinge mit einer Mischung aus Gelassenheit und wenig Erwartungen, gewürzt mit einer Prise Skepsis, angehen.
Umso schöner ist es dann, wenn Sie das bekommen, was Sie sich mit einer Anmeldung in einer Singlebörse auch versprechen: einen Mann, der es ernst meint, der keine Spielchen spielt und nebenbei auch nicht noch zehn andere Frauen trifft, wenn die Dates mit Ihnen gut laufen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen stets das richtige Gespür!
Herzlichst,
Linda-Tabea Vehlen
Bildnachweis: Fotolia, #31398967 © N-Media-Images
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